Deutschland — Das unbemannte Aufklärungssystem Schiebel S‑100 Camcopter

Beschrei­bung des Sys­tems

Der CAMCOPTER S‑100 ist ein unbe­man­ntes Hub­schrauber­sys­tem mit ein­er max­i­malen Start­masse von ca. 200 kg, 3,1m Länge und 3,4 m Rotor­durchmess­er. Als Antrieb dient ein Wankel­mo­tor mit 41 kW Leis­tung, der dem Luft­fahrzeug eine max­i­male Fluggeschwindigkeit von ca. 120 kts (220 km/h) ver­lei­ht. In der Stan­dard­kon­fig­u­ra­tion mit ein­er Nut­zlast von 25 kg kann der CAMCOPTER S‑100 eine Flug­dauer von bis zu 6 Stun­den erre­ichen. Die max­i­male Nut­zlastka­paz­ität dieses UAV beträgt 50 kg, die in den zwei Nut­zlast­bucht­en an der Nase des Luft­fahrzeuges und unter­halb der Haup­tro­tor­welle mit­tig an der Unter­seite des Rumpfes oder als Außen­nut­zlast seitlich des Rumpfes getra­gen wer­den kann. Der CAMCOPTER S‑100 ist konzip­iert für die Auf­nahme unter­schiedlich­er Nut­zlas­ten, wie z.B. Elek­tro-optis­che/In­frarot-Sen­soren, Syn­thet­ic Aper­ture Radar und andere Sensoren. 

Marineforum -
Marineforum - CAMCOPTER mit EO/IR-Sensor POP 200 der Firma IAI Tamam
CAMCOPTER mit EO/IR-Sen­sor POP 200 der Fir­ma IAI Tamam

Der Flug­be­trieb des CAMCOPTER S‑100, ein­schließlich automa­tis­ch­er Starts und Lan­dun­gen, ist weitest­ge­hend autonom. Die Sys­temkom­po­nen­ten zur Flug­s­teuerung sind bis zu dreifach redun­dant aus­gelegt. Mit­tels Iner­tial- und GPS-Nav­i­ga­tion fliegt das UAV autonom ent­lang den bei der Mis­sion­s­pla­nung in der Bodenkon­troll­sta­tion fest­gelegten Weg­punk­ten. Über den Primär­daten­link wer­den die gewonnenen Sen­sor­dat­en in Echtzeit an die Bodenkon­troll­sta­tion über­tra­gen. Dort erfol­gt die erste Bil­dauswer­tung sowie die Weit­er­leitung der Aufk­lärungsergeb­nisse an den oper­a­tiv­en Bedarf­sträger. Die Über­tra­gung der Dat­en für die Flugführung des CAMCOPTER S‑100 erfol­gt im Näch­st­bere­ich der seege­hen­den Träger­plat­tform aus Sicher­heits­grün­den redun­dant über den Primär- und einen Sekundär­daten­link. Sofern es zur Auf­tragser­fül­lung erforder­lich ist, kann von der Bodenkon­troll­sta­tion aus in den vorge­planten Mis­sion­s­ablauf einge­grif­f­en wer­den, um die Flu­groute der neuen Lage entsprechend anzu­passen. Das Sys­tem ver­fügt über intel­li­gente Not­fall­proze­duren, die im Zuge der Mis­sion­s­pla­nung auf­trags- und lage­be­zo­gen vorge­plant wer­den können. 

Die Bodenkon­troll­sta­tion enthält die Arbeit­splätze für den Flug­gerä­teein­satz und für die Sen­sorbe­di­enung und Luft­bil­dauswer­tung. Am Arbeit­splatz für den Flug­gerä­teein­satz wird die Mis­sion­s­pla­nung durchge­führt; während des autonomen Fluges sowie der Starts und Lan­dun­gen wer­den hier die UAV-Posi­tion sowie alle rel­e­van­ten Flug- und Betrieb­s­dat­en angezeigt. Der manuelle Ein­griff in die Flug­s­teuerung durch den Oper­a­teur ist in jed­er Phase des Fluges möglich. In der Bodenkon­troll­sta­tion kön­nen die Sen­sor­dat­en gespe­ichert und durch Daten­fu­sion auf­bere­it­et wer­den. Am Arbeit­splatz für die Sen­sorbe­di­enung wer­den die von der Bodenkon­troll­sta­tion emp­fan­genen und ver­ar­beit­eten Sen­sor­dat­en sowie die Dat­en der Mis­sion­s­pla­nung angezeigt und der Sen­sor durch den Bedi­ener ges­teuert. Über eine Schnittstelle wer­den die Aufk­lärungs­dat­en an das Führungs- und Waf­fenein­satzsys­tem bzw. Führungsin­for­ma­tion­ssys­tem weitergeleitet. 

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →