Auf dem Wege zu solchen Schiffen werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. Allen gemeinsam ist die Suche nach Möglichkeiten zu Einsparungen, aber so etwas wie ein »Standard-OPV« gibt es nicht. Allein die Größe umspannt Verdrängungen von 500 ts bis hin zu 4.500 ts. Grundsätzlich lassen sich OPV aber in zwei Gruppen kategorisieren:
Combat OPV:
Kleine, modern ausgestattete Kriegsschiffe, meist nach Kriegsschiffstandards (Standfestigkeit im Gefecht) gebaut. Sie erfüllen die speziellen Forderungen des »Littoral Warfare«, tragen aber eine Reihe Waffensysteme auch für ASW, ASUW und AAW und sind damit durchaus geeignet, bei Bedarf auch als vollwertige Kriegsschiffe eingesetzt zu werden. Auch wenn man sich bemüht, sie in der Grundausstattung einfach zu halten, sind sie meist noch teuer. Sie kommen so vor allem für Marinen infrage, die mit wenigen komplexen Einheiten eine Vielzahl von Aufgaben abdecken wollen, ohne sich für eine bestimmte zu spezialisieren – und die natürlich über ein entsprechendes Budget verfügen.Patrol OPV:
Im Prinzip eher Küstenwachschiffe, die meist (aber nicht nur) von Ländern beschafft werden, für die »Maritime Security« mehr Bedeutung hat als »traditioneller« Seekrieg, und deren Marinebudgets sehr begrenzt sind. Billig (Handelsschiffstandards) gebaut, aber mit guter Seefähigkeit, sind sie optimiert für länger dauernde Überwachung und Präsenz (Fischereischutz, Sicherung von Offshore Anlagen) und »Law Enforcement Patrols« (Drogen, Migration) weit vor der Küste, nehmen daneben aber auch zahlreiche (halb)zivile Aufgaben (Katastrophenhilfe, Versorgung, schwimmendes Hospital) wahr.
Da sie »paramilitärisch« nicht gegen militärische Bedrohungen operieren, können an ihrem Fähigkeitsspektrum größere Abstriche gemacht werden. Hochkomplexe Waffen- und Führungssysteme sind nicht gefragt. Was gefordert ist, sind Möglichkeiten zur Seegebietsüberwachung (Radar), zur schnellen und effektiven Reaktion auf erkannte »Eindringlinge« (Hubschrauber, schnelle Beiboote) sowie Waffen zur notfalls Durchsetzung von Ansprüchen (Geschütz mittleren Kalibers) und zur Selbstverteidigung (kleinkalibrige Rohrwaffen, ggf. Nahbereichs-Flugabwehr-FK). Wie weit Abstriche gehen können, zeigen die neuen niederländischen OPV der HOLLAND- Klasse. Hier verzichtet man auf teuren (bei Fregatten üblichen) Gasturbinenantrieb und begnügt sich mit Dieselmotoren. Geschwindigkeitsnachteile gegenüber z.B. Speedbooten von Drogenschmugglern sollen Bordhubschrauber und schnelle Beiboote kompensieren.
Deutsche Korvette Klasse 130 BRAUNSCHWEIG Bildquelle: Michael Nitz |
Niederländische HOLLAND-Klasse Bildquelle: Damen Schelde |
Bildquelle: Marineforum |