Allgemein — Korvetten und Offshore Patrol Vessel

Auf dem Wege zu solchen Schif­f­en wer­den unter­schiedliche Ansätze ver­fol­gt. Allen gemein­sam ist die Suche nach Möglichkeit­en zu Einsparun­gen, aber so etwas wie ein »Stan­dard-OPV« gibt es nicht. Allein die Größe umspan­nt Ver­drän­gun­gen von 500 ts bis hin zu 4.500 ts. Grund­sät­zlich lassen sich OPV aber in zwei Grup­pen kategorisieren:

  • Com­bat OPV:
    Kleine, mod­ern aus­ges­tat­tete Kriegss­chiffe, meist nach Kriegss­chiff­s­tan­dards (Stand­fes­tigkeit im Gefecht) gebaut. Sie erfüllen die speziellen Forderun­gen des »Lit­toral War­fare«, tra­gen aber eine Rei­he Waf­fen­sys­teme auch für ASW, ASUW und AAW und sind damit dur­chaus geeignet, bei Bedarf auch als voll­w­er­tige Kriegss­chiffe einge­set­zt zu wer­den. Auch wenn man sich bemüht, sie in der Grun­dausstat­tung ein­fach zu hal­ten, sind sie meist noch teuer. Sie kom­men so vor allem für Mari­nen infrage, die mit weni­gen kom­plex­en Ein­heit­en eine Vielzahl von Auf­gaben abdeck­en wollen, ohne sich für eine bes­timmte zu spezial­isieren – und die natür­lich über ein entsprechen­des Bud­get verfügen.

  • deutsche  Korvette Klasse 130 BRAUNSCHWEIG (Foto: Michael Nitz)
    Deutsche Korvette Klasse 130 BRAUNSCHWEIG
    Bildquelle: Michael Nitz

  • Patrol OPV:
    Im Prinzip eher Küstenwach­schiffe, die meist (aber nicht nur) von Län­dern beschafft wer­den, für die »Mar­itime Secu­ri­ty« mehr Bedeu­tung hat als »tra­di­tioneller« Seekrieg, und deren Marineb­ud­gets sehr begren­zt sind. Bil­lig (Han­delss­chiff­s­tan­dards) gebaut, aber mit guter Seefähigkeit, sind sie opti­miert für länger dauernde Überwachung und Präsenz (Fis­chereis­chutz, Sicherung von Off­shore Anla­gen) und »Law Enforce­ment Patrols« (Dro­gen, Migra­tion) weit vor der Küste, nehmen daneben aber auch zahlre­iche (halb)zivile Auf­gaben (Katas­tro­phen­hil­fe, Ver­sorgung, schwim­mendes Hos­pi­tal) wahr.
    Da sie »paramil­itärisch« nicht gegen mil­itärische Bedro­hun­gen operieren, kön­nen an ihrem Fähigkeitsspek­trum größere Abstriche gemacht wer­den. Hochkom­plexe Waf­fen- und Führungssys­teme sind nicht gefragt. Was gefordert ist, sind Möglichkeit­en zur Seege­bi­et­süberwachung (Radar), zur schnellen und effek­tiv­en Reak­tion auf erkan­nte »Ein­drin­glinge« (Hub­schrauber, schnelle Bei­boote) sowie Waf­fen zur not­falls Durch­set­zung von Ansprüchen (Geschütz mit­tleren Kalibers) und zur Selb­stvertei­di­gung (kleinkalib­rige Rohrwaf­fen, ggf. Nah­bere­ichs-Flu­gab­wehr-FK). Wie weit Abstriche gehen kön­nen, zeigen die neuen nieder­ländis­chen OPV der HOLLAND- Klasse. Hier verzichtet man auf teuren (bei Fre­gat­ten üblichen) Gas­tur­binenantrieb und beg­nügt sich mit Diesel­mo­toren. Geschwindigkeit­snachteile gegenüber z.B. Speed­booten von Dro­gen­schmug­glern sollen Bor­d­hub­schrauber und schnelle Bei­boote kompensieren.

  • niederländische HOLLAND-Klasse (Grafik: Damen Schelde)
    Nieder­ländis­che HOL­LAND-Klasse
    Bildquelle: Damen Schelde
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Bildquelle: Marine­fo­rum

Team GlobDef

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