Finnland — Minenjagdboot MCM-2010 auf den Namen VAHTERPÄÄ getauft

Bei der ital­ienis­chen Inter­ma­rine wurde am 3. Novem­ber das dritte und let­zte neue Minen­jagdboot MCM-2010 auf den Namen VAHTERPÄÄ getauft.

Inter­ma­rine hat­te Ende 2006 den Zuschlag für den Mitte 2004 inter­na­tion­al aus­geschriebe­nen Bau von neuen Minen­jagdbooten für die Finnis­che Marine erhal­ten. Während die ersten zwei Ein­heit­en kom­plett in Sarzana (Lig­urien, nahe La Spezia) gefer­tigt wer­den, soll die finnis­che Aker an der Aus­rüs­tung der VAHTERPÄÄ mitwirken. 

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Mod­ell der MCMV-2010 (Foto: Michael Nitz) 

Das Design der Neubaut­en ori­en­tiert sich an der in den 1980er Jahren für die ital­ienis­che Marine gebaut­en LERI­CI-Klasse, aber die Boote reflek­tieren natür­lich die heutige, deut­lich mod­ernere Tech­nolo­gie. Beson­der­heit der etwa 600 ts ver­drän­gen­den Boote (GFK-Rumpf) ist ihr Antrieb. Während für nor­male Seefahrt Diesel­mo­toren genutzt wer­den, kommt bei der Minen­ab­wehr, wo bei langsam­ster Fahrt meter­ge­naue Nav­i­ga­tion erforder­lich ist, ein elek­tro-hydraulis­ch­er Antrieb mit drei zusät­zlichen Schub­schrauben (aux­il­iary thruster) zum Ein­satz. Bei­de Antrieb­ssys­teme sind über einen Autopi­loten integriert. 

Die ersten bei­den Neubaut­en soll­ten der finnis­chen Marine eigentlich bere­its übergeben sein, das dritte Boot das Vorhaben dann 2012 abschließen. Baube­ginn und Stapel­lauf des Typ­bootes KATANPÄÄ erfol­gten auch noch im Zeit­plan, aber dann gab es eine unvorherge­se­hene Verzögerung. Im Früh­jahr 2009 ver­wüstete nach starken Regen­fällen eine Flutwelle die etwas im Inland am Fluss Magra gele­gene Werft. Der Bau der Boote verzögerte sich um ein volles Jahr, zumal im Herb­st des gle­ichen Jahres noch eine zweite Flutwelle die Werft traf (die inzwis­chen an einen Umzug weg vom Flus­sufer nach La Spezia denkt). Typ­boot KATANPÄÄ hat nun erst im März dieses Jahres mit Probe­fahrten begonnen und soll Anfang 2012 die Über­führungs­fahrt nach Finn­land antreten; die bei­den anderen Boote PURUNPÄÄ und eben VAHTERPÄÄ dann gle­ich­falls noch in 2012 fol­gen. Damit bliebe das Pro­gramm dann zumin­d­est mit der Liefer­ung des let­ztes Bootes noch halb­wegs im Zeitplan. 

Die Beschaf­fung der neuen, bis etwa 2040 in Dienst bleiben­den Minen­jagdboote ist Teil des in den 1990-er Jahren entwick­el­ten Pro­jek­ts „Squadron 2000“ der finnis­chen Marine. 2003 waren dessen Eck­punk­te der aktuellen Entwick­lung angepasst wor­den. Seit­dem ste­ht weniger bloßer Küsten­schutz als vielmehr die Sicherung der auch in den offe­nen Seer­aum führen­den finnis­chen See­verbindun­gen gegen eine Vielzahl wech­sel­nder Bedro­hun­gen im Vorder­grund. Dabei sollen u.a. auch die Minen­ab­wehrfähigkeit­en gestärkt werden. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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