Deutschland / USA

Bilder der Woche: US-Zer­stör­er-Oldie versenkt: “Lübeck” und “Sach­sen” schießen scharf

A 2.75″ heli­copter-launched rock­et hits the sig­nal tow­er of the ex-USS Con­nol­ly (DD979) dur­ing the sink­ing exer­cise por­tion of UNITAS Gold.

76 mm-Schießen von der Fre­gat­te Lübeck

Sea Spar­row abge­feuert von der Fre­gat­te “Lübeck”

Die Pho­tex-Ein­heit­en: FGS Sach­sen, USS Don­ald Cook, eine kolumbian­is­che Fre­gat­te und die mexikanis­che Fre­gat­te ARMOAXACA

Atlantik — Zum ersten Mal seit 1996 hat die Fre­gat­te “Lübeck” mit zwei Lenk­flugkör­pern vom Typ “Sea Spar­row” scharf geschossen. Der außer Dienst gestellte US-Zer­stör­er “Conol­ly” ist nach geziel­tem Beschuss der “Lübeck” unter Mith­il­fe der “Sach­sen” und weit­eren Mari­neschif­f­en aus zehn nord- und südamerikanis­chen Län­dern vor der Küste Flori­das im Atlantik versenkt wor­den. Die “Sach­sen” und die “Lübeck” schossen dabei auch mit ihren 76-Mil­lime­ter-Bor­dgeschützen auf die “Conol­ly”. Die deutschen Schiffe waren während des Beschuss­es etwa zehn Kilo­me­ter vom Ziel ent­fer­nt. Drei Har­poon-Tre­f­fer versenk­ten den Zer­stör­er abschließend. Sie wur­den gle­ichzeit­ig von der USS “Don­ald Cook” und einem US-Seefer­naufk­lär­er vom Typ P‑3C Ori­on abge­feuert. In etwa 1.800 Meter Tiefe dient das versenk­te US-Schiff von nun an Meer­estieren als kün­stlich­es Riff und als Spiel­wiese. Der Zer­stör­er-Oldie war zuvor von Asbest, Öl, Teer und anderen Schad­stof­fen befre­it worden.

Schiff zweimal mit­tig getrof­fen
Weltweit gibt es nur sehr wenige Sper­rge­bi­ete, in denen mit Lenk­flugkör­pern scharf geschossen wer­den darf. Deshalb war dieses Manöver für die deutschen Schiffe eine Beson­der­heit. Die Fre­gat­ten “Lübeck” und “Sach­sen” bilden zusam­men mit dem Ein­satz­grup­pen­ver­sorg­er “Frank­furt am Main” den diesjähri­gen Ein­satz- und Aus­bil­dungsver­band (EAV) der Deutschen Marine. Der Kom­man­deur des EAV, Kapitän zur See Jens Beck­mann, zeigte sich mit dem Ergeb­nis sehr zufrieden: “Zweimal haben wir direkt in der Mitte unter die Auf­baut­en getrof­fen. In einem Gefecht hätte das Schiff danach nur noch sehr eingeschränkt weit­erkämpfen kön­nen.” Auf den Schif­f­en seines Ver­ban­des wurde vom 20. Jan­u­ar dieses Jahres bis zum gestri­gen Mittwoch der Offizier­snach­wuchs der Marine aus­ge­bildet. Die jun­gen Sol­dat­en kon­nten beobacht­en, welch­er Schaden durch welche Waf­fe­narten verur­sacht wird. Das kann mit kein­er Sim­u­la­tion am Bild­schirm so deut­lich gezeigt wer­den. Um den schar­fen Schuss trainieren zu kön­nen, nahm der EAV vom 20. April bis zum gestri­gen Mittwoch an dem amerikanis­chen Manöver “Uni­tas Gold” teil.

“Lübeck” wird in Nor­folk repari­ert
Nach Ende des Groß­manövers set­zen die “Sach­sen” und die “Frank­furt am Main” ihre Aus­bil­dungsreise erst ein­mal ohne die “Lübeck” fort. Sie hat einen Schaden an der Kup­plung der Steuer­bor­dantrieb­san­lage erlit­ten. Grund: Ver­schleiß. Der Schaden wird ab dem 9. Mai für voraus­sichtlich zwei Wochen in ein­er Werft der US-Marine in Nor­folk repari­ert. Dazu wer­den Ersatzteile und zwölf Tech­niker aus Deutsch­land einge­flo­gen. Koor­diniert wird die Reparatur vom Marinearse­nal Wil­helmshaven aus. Sie ist zeit­in­ten­siv, denn der Diesel­mo­tor muss dazu vorüberge­hend ange­hoben werden.

Offizier­san­wärter auf dem Heimweg
Die Offizier­san­wärter der Marine befind­en sich indes auf dem Heimweg und set­zen dort ihre Aus­bil­dung fort. Der Näch­ste Hafen für die “Sach­sen” und “Frank­furt am Main” wird am kom­menden Mon­tag, 11. Mai, New York sein. Die Stammbe­satzun­gen der deutschen Schiffe wer­den am “Ground Zero” den Opfern der Ter­ro­ran­schläge vom 11. Sep­tem­ber 2001 gedenken. Weit­ere Häfen sind Hal­i­fax in Kana­da, Reyk­javik auf Island und Liv­er­pool in Großbri­tan­nien. Auf der Rück­fahrt Rich­tung Deutsch­land tre­f­fen sich alle drei Schiffe im Atlantik wieder. Die Rück­kehr wird plan­mäßig am 13. Juni in den Heimath­äfen Wil­helmshaven beziehungsweise Kiel erfol­gen.
Autoren: Detlef Struck­hof und Lars Hoff­mann, Deutsche Marine Fotos: Ann-Kathrin Fis­ch­er, Deutsche Marine und U.S. Navy

 

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