Im dänischen Frederikshavn hat am 12. September die diesjährige multinationale Großübung „Northern Coasts” begonnen.
Eigentlich besteht das „größte diesjährige Marinemanöver in der Ostsee“ bzw. den Ostseezugängen sogar aus vier Übungen, denn direkt in „NOCO-11“ eingebunden sind auch die nationale dänische Übung „Danex 2011“, die (weltgrößte) Kampfmittelbeseitigungs- /Minentaucherübung „Sandy Beach“ in der Eckernförder Bucht und auf dem Truppenübungsplatz Putlos sowie die Übung „Green Dagger“, in der sich Special Forces auf Herausforderungen in der NATO Response Force vorbereiten.
Mit Dänemark als Gastgeber (und natürlich zuständig für „Danex“-Anteile) wird „NOCO-11“ von der deutschen Marine geführt. Die Teilnehmer an den (vier) Übungen kommen aus 20 Nationen. Zu ihnen gehören mehr als 40 Schiffe und Boote, darunter die beiden NATO-Verbände SNMG‑2 und SNMCMG‑1, U‑Boote, sowie etwa 20 Flugzeuge und Hubschrauber. Das Gros der Teilnehmer kommt aus NATO-Marinen. Neben den zwei NATO-Verbänden nehmen Schiffe und Boote aus Belgien, Dänemark, Estland, Frankreich, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen und Polen aktiv teil, wobei die Deutsche Marine mit 14 Einheiten das größte Kontingent stellt.
Bei „Danex-11“ spielen die dänischen Mehrzweckschiffe ABSALON und ESBERN SNARE zentrale Rollen. Aber auch die Nicht-NATO Nationen Schweden (acht Einheiten) und Finnland (drei Boote) sind aktiv in das Übungsgeschehen von „NOCO-11“ eingebunden. Bei „Sandy Beach“ und „Green Dagger“ finden sich auch Übungsteilnehmer. So haben Österreich, die Schweiz und die Türkei Kommandosoldaten zu „Green Dagger“ entsandt, und die israelische Marine ist mit Kampftauchern an „Sandy Beach“ beteiligt.
NOCO-11 Teilnehmer treffen sich in Frederikshavn (Foto: Danish Air Force) |
Ziel aller Übungen ist die Verbesserung internationaler Zusammenarbeit zur Vorbereitung möglicher Einsätze in einem multinationalen Umfeld durch gemeinsames Üben in multinationalen Verbänden und Stäben. In See sollen vor allem kleinere Einheiten wie Korvetten, Schnellboote und Minensucher gemeinsame Taktiken und Verfahren üben und weiter entwickeln. Dabei gibt es natürlich auch Bezüge zu laufenden, realen Operationen. Dazu gehört die Sicherung des internationalen Seeverkehrs durch die Abwehr von Bedrohungen durch Piraten, Terroristen oder mögliche „Eingriffe von Nationen in die Freiheit des Seeverkehrs“.
Mit den vier Teilübungen reicht die für „Northern Coasts 2011“ eingerichtete so genannte „Joint Operation Area” vom Skagerrak über das Kattegatt und die Dänischen Meerengen bis nach Bornholm. Aktivitäten an den Küsten gibt es von Dänemark bis nach Mecklenburg-Vorpommern. „Northern Coasts 2011“ soll noch bis zum 23. September andauern. Interessierte Leser finden auf den Internetseiten der Deutschen Marine zahlreiche weiteren Informationen, aktuelle Berichte und auch Fotos zum bzw. zu den laufenden Manöver(n).
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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