Am 22. Mai wurde bei der Hudong-Werft in Shanghai das Typfahrzeug einer neuen Korvetten-Klasse zu Wasser gelassen.
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Stapellauf für neue Korvette (Foto: china-defense.com) |
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Der Bau erster Module für das neue Schiffe hatte offenbar bereits Ende 2010 begonnen. Kurze Zeit später erfuhr die Öffentlichkeit eher zufällig von dem Vorhaben, als ein chinesischer General bei einem Höflichkeitsbesuch an der Universität Hong Kong ein Schiffsmodell als Geschenk übergab. Experten erkannten auf den Pressefotos sofort ein völlig neues Schiff, wobei die auf dem Modell zu sehende Seitennummer 056 allgemein als Hinweis auf die Projektnummer 056 interpretiert wurde.
Bei dem Neubau handelt es sich um eine 89‑m Mehrzweck-Korvette, deren Verdrängung mit 1.300 ts angegeben wird. Zur Bewaffnung sollen Seeziel-FK C802 oder C‑803, ein Nahbereichsflugabwehrsystem (ähnlich RAM?) sowie ein 76-mm Geschütz und zwei 30-mm Kanonen gehören. Es gibt ein Landedeck für einen Hubschrauber, aber keinen Hangar für eine permanente Anbordnahme eines solchen. Das Modell und auch nach Baubeginn veröffentlichte Fotos zeigen überdies einen Wulstbug, der auf ein Bugsonar und somit zumindest begrenzte U‑Jagdfähigkeit deutet; U‑Jagdwaffen werden auf dem Neubau bisher aber nicht erkannt. Als Höchstgeschwindigkeit werden 25 Knoten genannt, wobei das Schiff bei ökonomischer Fahrtstufe (18 Kn) eine operative Reichweite von 2.000 sm haben soll. Offizielle Angaben sprechen von 60 Mann Besatzung.
Neben der Hudong-Werft baut auch Huangpu im südchinesischen Guangzhou Korvetten der neuen Klasse. Ein Schiff ist dort ebenfalls so gut wie fertig und könnte in den nächsten Tagen aus der Bauhalle ausgerollt und zu Wasser gelassen werden. Wie viele der neuen Korvetten gebaut werden sollen, bleibt vorerst offen. Experten gehen überwiegend von einer größeren Serie aus, und Korvetten Typ 056 könnten bei der chinesischen Marine die Nachfolge der seit Anfang der 1990-er Jahre gebauten, deutlich kleineren (600 ts) FK-Korvetten der HOUJIAN-Klasse antreten. Die neuen Schiffe werden auf aktuellen Rüstungsmessen in einer Variante aber auch schon auf dem internationalen Exportmarkt angeboten. Sie könnten als preiswerter „Exportschlager“ die Lücke zwischen Offshore Patrol Vessel (ohne FK-Bewaffnung, ähnlich der nach Thailand verkauften PATTANI-Klasse) und den größeren FK-Fregatten wie z.B. F‑22P (pakistanische SWORD-Klasse) schließen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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