In der abgelaufenen Woche hielten sich Aktivitäten somalischer Piraten sehr in Grenzen. Zwar wurden mutmaßliche Piratengruppen in See entdeckt und auch einige verdächtige Annäherungen von Skiffs an Handelsschiffe gemeldet, aber in keinem Fall ist zweifelsfrei klar, ob es sich dabei tatsächlich um versuchte Überfälle gehandelt hat.
MAERSK TEXAS (Foto: maersk) |
Here you can find more information about: |
Am 20. Mai näherten sich im Golf von Oman mehrere Skiffs den philippinischen Frachter ROSITA, aber in der Nähe operierende iranische Kriegsschiffe wollen die „Piraten in die Flucht geschlagen“ haben. Ähnliches gilt für den 23. Mai, als sich in der Meerenge des Bab el Mandeb drei Boote mit mutmaßlichen Piraten einem Tanker näherten. Auch hier will die iranische Marine einen Angriff abgewehrt haben. Bestätigungen beider Vorfälle gibt es nicht; Quelle sind jeweils nur staatliche iranische Medien.
Am 24. Mai setzte nordöstlich von Fujairah (Oman) der US-Frachter MAERSK TEXAS einen Notruf ab. Das Schiff hatte gerade den persischen Golf durch die Straße von Hormuz verlassen, als es in einen „Schwarm“ von mehr als 20 kleinen Booten geriet – und aus diesem heraus dann beschossen wurde. Ein eingeschifftes, bewaffnetes Sicherheitsteam trat in Aktion und konnte „den Angriff abwehren“. Der Bordhubschrauber der in der Nähe operierenden australischen Fregatte MELBOURNE und ein iranisches Kriegsschiff nahmen Kurs auf den Ort des Geschehens, konnten bei Eintreffen aber keine Piraten mehr feststellen. Im Gebiet wurden dagegen zahlreiche Fischerboote entdeckt. Während durchaus Einiges für einen tatsächlichen Kaperversuch spricht, ist nicht auszuschließen, dass es sich bei den „Angreifern“ um örtliche Fischer gehandelt hat, die nach Kräften versuchten, den Frachter zur Kursänderung zu zwingen und ihn so am Überfahren ihrer Netze zu hindern. Übrigens: Auch bei Fischern gehören in dieser Region Handfeuerwaffen durchaus zur Standardausrüstung.
Kurzmeldungen
- Ein Gericht in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat zehn somalische Piraten zu jeweils lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Sie hatten im April 2011 den VAE-Frachter ARRILAH gekapert und waren danach bei einer gemeinsamen Befreiungsaktion von Kampfschwimmern der US Navy und Soldaten der UAE Navy festgenommen worden.
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die deutsche Fregatte BREMEN hat sich am 21. Mai der EU NavFor in Operation „Atalanta“ angeschlossen und den Einsatzgruppenversorger BERLIN dort abgelöst. Die BERLIN hat inzwischen die Rückreise nach Deutschland angetreten.
BREMEN (Foto: Michael Nitz) |
Das dänische Mehrzweckschiff ABSALON ist nach sechs Monaten Einsatz im Rahmen der NATO-Operation „Ocean Shield“ am 21. Mai in den Heimathafen zurück gekehrt.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.