Allgemein — Piraterie 2007 — Globale Entwicklungen und Reaktionen

Südostasien war ein Jahrzehnt lang das am meis­ten durch Seer­aub bedro­hte Fahrt­ge­bi­et. Ein beson­ders sen­si­bles The­ma deshalb, weil durch diese Gewäss­er eine der Hauptschla­gadern des weltweit­en Ware­naus­tausches ver­läuft: Etwa ein Drit­tel des weltweit­en Waren­han­delsvol­u­mens und 80 Prozent des japanis­chen Ölbe­darfs wer­den allein durch die Malak­ka-Straße trans­feriert. Mis­strauen und Eifer­süchteleien prä­gen zwar bis heute das Ver­hält­nis der Anrain­er­staat­en der Malak­ka-Straße, doch die inten­sivierte Seer­aumüberwachung und die mit­tler­weile eingeübte – wenn auch etwas holperige – Koor­di­na­tion dieser Aktiv­itäten hat es den Täter­grup­pen immer schw­er­er gemacht. 

Marineforum - Piratenüberfälle Asien (Karte: IMB Piracy Report 2007)

Auch die höhere Aufmerk­samkeit der Schiffs­be­satzun­gen für poten­zielle Gefährdun­gen und verdächtige Bewe­gun­gen und das Einüben von ein­fachen effek­tiv­en Abwehrmaß­nah­men unter der Gel­tung des ISPS-Codes ver­lei­det den Täter­grup­pen, die naturgemäß bevorzugt die leichte Beute suchen, zunehmend das Handw­erk. Ins­beson­dere das in den asi­atis­chen Gewässern vor­mals gern gepflegte Ver­fahren der Ent­führung von Schif­f­en kommt kaum noch vor, die weni­gen Ver­suche solch­er Aktio­nen scheit­erten schnell. Fremde Seestre­itkräfte sind ins­beson­dere der Regierung Malaysias als Ergänzung zu den eige­nen Seer­aumüberwachungskräften nicht willkom­men, pri­vat­en Sicher­heit­sun­ternehmen wird generell unter­sagt, in mala­y­sis­chen Hoheits­gewässern zu operieren, lediglich tech­nis­che und finanzielle Hil­fen wer­den akzep­tiert. Griechen­land als große Schiff­fahrt­sna­tion doku­men­tiert sein Inter­esse an ein­er sicheren Malak­ka-Straße 2007 durch Zahlung von 1 Mil­lion USD in einen dafür geschaf­fe­nen IMO-Fonds.

Team GlobDef

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