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IAI Nesher (“Adler”) und Kfir (“kleiner Löwe”
Entwicklung:
Israels Luftwaffe war über Jahrzehnte hin auf Frankreich orientiert. Die Entwicklung der Mirage III C duch Dassault war ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit, die im Sechs-Tage-Krieg vom 5. — 11. Juni 1967 die Qualität des französische Kampfflugzeuges eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Als Weiterentwicklung speziell für Israel war die Mirage 5 gedacht, von der Israel bereits 30 Exemplare bestellt (und die Option für weitere Exemplare erworben sowie eine Lizenzproduktion vereinbart) hatte. Trotz bereits geleisteter Zahlungen verbot die französische Regierung nach dem Sechs-Tage-Krieg die Lieferung dieser Maschine.
Israel Aircraft Industries (IAI) begann daher, mit den bereits erworbenen Unterlagen (und mit Unterstüzung des israelischen Geheimdienstes bei der Beschaffung weiterer Dokumente) aus der Mirage 5 ein eigenes Flugzeug zu entwickeln.
1. Schritt — Nesher (“Adler” — Nachbau der Mirage 5):
Als erster Schritt wurde die Mirage 5 nachgebaut — mit einem Atar-9-C-Triebwerk. Der Erstflug des Nachbaus erfolgte wohl im Oktober 1969, der Zulauf zur israelischen Luftwaffe begann 1972, so dass im Oktober 1973 — dem Jom-Kippur-Krieg — etwa 40 Nesher auf israelischer Seite eingreifen konnten.
Die Maschinen dieses Typs bewährten sich erneut, wurden aber von 1978 bis 1981 ausgemustert und als “Dagger” nach Argentinien exportiert.
2. Schritt — Barak (Umrüstung der Mirage III auf US-Triebwerke):
1971 hörte man von einer Mirage mit dem J‑79 Triebwerk von General Electric, das unter der Bezeichnung “Barak” am Jom-Kippur-Krieg teilgenommen hatte. Tatsächlich war es israelischen Ingenieuren gelungen, eine Mirage III auf das US-Triebwerk mit seinen anderen Maßen umzurüsten und die so geänderte Maschine bereits 1970 zu einem Jungfernflug zu starten.
Die geänderten Maße und die etwas größere Hitzeentwicklung des amerikanischen Triebwerks machten allerdings eine Neukonstruktion des Rumpfes und einen zusätzlichen Lufteinlaß vor dem Seitensteuer notwendig. Die Änderungen waren aber erfolgreich, so daß Israel von General Electric die Lizenz für die Produktion des J‑79 Triebwerkes erwarb.
Die so geänderte Maschine zeichnet sich gegenüber der Mirage III durch ein kürzeres Heck, aber einen verlängerten Bug mit umfassender Avionik aus. Die Flugsteuerung und Waffenanlagen wurden von IAI auf modernstem Stand neu entwickelt und sollten sogar der Mirage F 1 überlegen sein.
Einen “Mittelschritt” zum nächsten israelischen Modell könnte die südafrikanische Variante der Mirage IIIC “Cheetah” darstellen, die sich u.a. auch durch die Verwendung de Stabilisierungsflächen an den Lufteinläufen von der Mirage unterscheidet. Südafrika — das unter anderem die Mirage F 1 in Lizenz fertigte — dürfte IAI bei der Beschaffung der erforderlichen Unterlagen durchaus behilflich gewesen sein.
3. Schritt — Kfir (“junger Löwe”):
Der letzte Schritt war die erfolgreiche Umsetzung der so gewonnenen Erfahrungen. Im April 1975 wurde das erste Serienflugzeug “Kfir C1″ an die israleische Luftwaffe übergeben. Das Flugezug hatte noch starke Ähnlichkeiten mir der Mirage, verfügte aber über kleine Stabilisierungsflächen an den Lufteinläufen, die eine deutliche Verbesserung der Flugeigenschaften gegenüber dem “Ursprungsmodell Mirage” mit sich brachten. Über 100 Maschinen — mit einer monatlichen Produktionsrate von bis zu 4 Flugzeugen — waren zunächst bestellt.
Als etwa 1/3 dieser Bestellung abgearbeitet war wurdne Einzelheiten über die folgende Variante “Kfir C 2″ bekannt, die ab 1977 ausgeliefert und in diesem Jahr auch in Le Bourget vorgestellt wurde. Anstelle der kleinen Stabilisierungsflächen traten starre, scharf gepfeilte “Canard”-Vorflügel vor die Flügelwurzel., gezahnte Außenflügelvorderkantenund kleine Grenzschichtzäune an der Bugspitze. Dadurch wurden die Langsamflug‑, Start- und Landeeigenschaften wesentlich verbessert und dem Flugzeug eine hervorragende Wendigkeit verliehen. Die 100. Maschine aus der ersten Bestellung wurde bis Ende 1978 ausgeliefert. Die Maschine bewährte sich so gut, dass Israels Luftwaffe weitere Maschinen orderte. IAI beschäftige sich dazu mit der Weiterentwicklung des Flugzeugs.
1983 wurde eine weitere verbesserte Version, die “Kfir C7” an die israelische Luftwaffe übergeben. Insgesamt 30 Flugzeuge dieser Variante wurden noch bis nach 1985 hergestellt. Die Maschine zeichnet sich durch ein verbessertes Radar und modernisierte Avionik aus.
1987 wurde von IAI die Kfir mit einem General Electric F 404 Triebwerk und Luftbetankungsstutzen sowie neuer Avionik und verlängertem Rumpf entwickelt und (erfolglos) als “Nammer” angeboten.
1991 wurde eine neue Version mit verbesserter Elektronik als “Kfir C10″ erpobt.
Seit 1995 wird von IAI die Kfir 2000 (Kfir CE) angeboten. Neben der Luftbetankungsmöglichkeit und neuer Avionik kann mit dem Elte AL/M‑2032 Radar die israelische Python 4 eingesetzt werden.
Bewaffnung und Einsatzmöglichkeiten:
Die Kfir ist als einsitziges Mehrzweckkampfflugzeug konzipiert. An insgesamt 9 Aufhängpunkten können knapp 4.000 kg (C1) bzw. über 5.5oo kg (C2) externer Waffenlast einschl. ECM-Behälter,Luft-Luft und Luft-Boden Raketen (gelenkt und ungelenkt) sowie Bomben mitgeführt werden.
Darüber hinaus stehen 2 x 30 mm Maschinenkanonen “DEFA-553” mit je 150 Schuss zur Verfügung.
Radar:
Die Kfir‑C 2 ist mit dem Elta EL/M‑2001-Radar israelischen Ursprungs ausgestattet.
Die Kfir C 7 erhielt das EL/M 2001 B Radar.
Die Kfir 2000 verfügt über das EL/M‑2032 Radar.
Indienststellung:
Kfir C 1 (1975), Kfir C 2 (1977), Kfir C 7 (1983),
Operationelle Einheiten (Einsatzstaffeln):
Nach offiziellen israelischen Quellen soll die Kfir — von der über 210 Maschinen gebaut wurden — in insgesamt 5 Einsatzstaffeln eingesetzt worden sein.
Triebwerk:
General Electric J‑79 — GE — 17
Varianten und Serien:
Mirage 5 Nachbau “Nesher” (argentinisch: Dagger)
Südafrikas aus der Mirage III abgeleitete eigene Entwicklung “Cheetah” ist mit großer Sicherheit ebenfalls in Abstimmung mit IAI entstanden.
Kfir C‑1 — erstes Serienmdell mit kleinen Stabilisierungsflächen an den Lufteinäufen
Kfir C‑2- verbessertes Serienmodell mit starren Canards und Sägezahnvorderkante am Tragflügel
Seit 1980 wird die zweisitzige Trainerversion “Kfir TC2″ bereit gestellt.
Zwei Aufklärerversionen “Kifr RC2″ mit deutlich verlängertem Rumpfbug sollen hergestellt worden sein.
Die Mirage 50 der chilenischen Luftwaffe wurden u.a. mit dem Bug und den Canards der Kfir ausgestattet (“Pantera” — Upgrade).
Exporterfolge:
Ecuador hatte sich bereits vor der ersten Serienlieferung um die Kfir bemüht und war 1980 auch der erste Exportkunde mit 10 Kfir C 2 und 2 Trainern Kfir TC 2 die ab 1982 ausgeliefert wurden. 1996 wurden weitere Maschinen bestellt.
Dabei hat sich Ecuador auch bemüht, sieben Kfir C 2 auf den Stand der Kfir 2000 (die nun als Kfir CE bezeichnet wird) modernisieren zu lassen.
Die USA beschafften ab 1985 12 C 1 (als F‑21 A bezeichnet) für die US-Navy und ab 1987 13 C 1 für das US-Marine Corps zur Bestückung von Aggressor-Staffeln.
Kolumbien erwarb 1989 weitere 12 Kfir C 7 und 1991 einen Trainer Kfir TC 2.
Sri Lanka bestellte 1996 insgesamt 14 Kfir der Varianten C 2,C 7 und TC 2.
Leistung:
Besatzung |
1 (Trainer: 2) |
Antrieb |
General Electric J79 A‑IAI-J1E |
Schub ohne Nachbrenner |
|
mit Nachbrenner |
79,6 kN |
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Abmessungen: |
Länge |
15,65 m |
Höhe |
4,55 m |
Spannweite |
8,22 m |
Flügelfläche |
|
Gewicht: |
leer |
ca. 7.300 kg |
Kraftstoff |
|
Max. Startgewicht |
> 16.000 kg |
Schub-/Gewichts-Verhältnis |
|
Reichweite |
1.530 km |
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