Am 1. Oktober stellt die US Navy in Key West (Florida) ihren 60. Zerstörer der ARLEIGH BURKE-Klasse in Dienst.
DDG-111 trägt als zweites Kampfschiff der US Navy den Namen SPRUANCE; erstes Schiff dieses Namens war das Typschiff der SPRUANCE-Klasse, ein Zerstörer der von 1973 bis 2005 im aktiven Dienst war. Der Name ehrt Admiral Raymond Ames Spruance, der im 2. Weltkrieg die Task Force 16 der US Navy in der Schlacht von Midway zum Sieg geführt hatte.
SPRUANCE in Key West (Foto: US Navy) |
Der jetzt in Dienst gestellte neue Zerstörer gehört zum dritten Los der nun schon seit zwanzig Jahren gebauten ARLEIGH BURKE-Klasse; Typschiff ARLEIGH BURKE war 1991 in Dienst gestellt worden. So verwundert denn auch nicht, dass noch während Neubauten zulaufen, ältere Schiffe dieser Klasse bereits größere Modernisierungsvorhaben durchlaufen. Im Mittelpunkt steht dabei die nachträgliche Befähigung zur Abwehr ballistischer Flugkörper (BMD — Ballistic Missile Defence).
Eigentlich war geplant, den Bau von ARLEIGH BURKE-Zerstörern mit dem 62. Schiff (DDG-113) abzuschließen, mit dessen Bau Huntington Ingalls (Pascagoula, Mississippi) am 15. Juni offiziellen beauftragt wurde. Nachdem die US Navy 2008 allerdings Abschied von der als Nachfolger vorgesehenen ZUMWALT-Klasse genommen hatte (nur noch drei statt ursprünglich einmal 34 Schiffe dieses Typs werden gebaut), wird es noch ein viertes Los ARLEIGH BURKE geben, die dann auch von vornherein zur BMD befähigt sein werden. Ältere Schiffe sollen darüber hinaus noch ein Programm zur „Lebensverlängerung“ durchlaufen, um sie so bis 2035 in Dienst zu halten.
Wie viele zusätzliche ARLEIGH BURKE noch gebaut werden sollen, ist derzeit offen, hängt vor allem auch von der künftigen Finanzausstattung der US Navy ab. Zwei dieser zusätzlichen geplanten Schiffe wurden jedoch am 26. September bereits offiziell in Auftrag gegeben. Huntington Ingalls wird in Pascagoula DDG-114 bauen, Bath Iron Works (Bath, Maine) DDG-115. Für den etwas „kostengünstigeren“ Anbieter Bath Iron Works gibt es darüber hinaus auch schon eine Option für den Bau von DDG-116. Während DDG-114 und DDG-115 mit jeweils 697 Millionen US-Dollar (Festpreis) in den Haushalt 2011 eingestellt wurden, bedarf die Auftragserteilung für DDG-116 noch der Mittelbewilligung durch den Kongress. Diese wird aber für das Haushaltsjahr 2012 erwartet. Die genannten jeweils 697 Millionen US-Dollar reflektieren übrigens nicht den Gesamtpreis für ein Schiff, sondern nur die Kosten für Design und Bau. Zusätzliche Kosten entstehen durch die spätere Ausrüstung. So ist z.B. auch das von Lockheed-Martin zuzuliefernde Aegis Gefechtsführungssystem noch nicht enthalten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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