Das Wachschiff GREGORIO DEL PILAR, die ehemalige HAMILTON der US Coast Guard, ist nach seiner Überführungsfahrt am 23. August in Manila eingetroffen.
Präsident Benigno Aquino III begrüßte persönlich das neue Flaggschiff der philippinischen Marine und nahm zugleich die Gelegenheit wahr, weitere Modernisierungen für die philippinischen Streitkräfte und natürlich auch für die Marine anzukündigen. Eine neue Marineplanung (Sail Plan 2020) soll endlich die Schere zwischen Wünschen und deren Verwirklichung schließen und bis 2020 eine moderne, „ausgewogen den finanziellen Beschränkungen anpasste“ Marine ermöglichen.
GREGORIO DEL PILAR Bildquelle: US Navy |
Vor allem mit Blick auf die Verteidigung territorialer Ansprüche und die Sicherung der mit China umstrittenen Wirtschaftszonen im Südchinesischen Meer, wo auch die GREGORIO DEL PILAR stationiert wird, sollen schon bald weitere hochseefähige Wachschiffe beschafft werden. Mit den USA wird angeblich bereits über einen Erwerb von weiteren zwei gebrauchten 3.000-ts USCG „High Endurance Cutter“ der HAMILTON-Klasse gesprochen.
Auf der Wunschliste stehen aber auch bis zu drei für strategischen Seetransport geeignete, größere amphibische Schiffe. Sie sollen den zunehmenden Bedarf an militärischen Transporten zwischen den mehr als 7.000 Inseln der Philippinen decken und vor allem endlich auch effektive Möglichkeiten zur Hilfeleistung nach im Inselstaat relativ häufigen Naturkatastrophen (Taifune, Erdbeben, Vulkanausbrüche) schaffen. Derzeit wird mit der indonesischen PT PAL über den Bau solcher Schiffe verhandelt. Diese Werft bietet u.a. mit der für die indonesische Marine gebauten MAKASSAR-Klasse ein preisgünstiges etwa 10.000 ts großes Docklandungsschiff (südkoreanisches Design) an. Hubschrauber-fähige Offshore Patrol Vessel, einige neue Marinehubschrauber sowie neue Küstenradar-Stationen sollen weitere Fähigkeitslücken schließen.
Zum möglichen Aufbau einer U‑Boot-Komponente hält der Präsident sich bedeckt. Für das Modernisierungsprogramm der Streitkräfte eingeplante jährlich 180 Mio. Euro (11 Mrd. Peso) setzten hier enge Grenzen. Für die Beschaffung von U‑Bootneubauten sei trotz aller vermehrten Rüstungsanstrengungen in den kommenden fünf Jahren sicher kein Platz im Budget. Andererseits habe die „sorgfältig beobachtete“ Entwicklung bei Nachbarmarinen gezeigt, dass auch ein Erwerb von gebrauchten U‑Booten wegen der notwendigen Umrüstungen für die besonderen klimatischen Bedingungen ihres Einsatzgebietes letztendlich nicht deutlich billiger werde. Die Marine prüfe daher zur Zeit sehr genau und „mit der gebotenen Vorsicht“, ob die Beschaffung eines oder mehrerer U‑Boote tatsächlich zwingend notwendig sei. Für ein bloßes Prestigeprojekt könne und werde man kein Geld opfern.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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