Mit dem Eintreffen der Teilnehmer im polnischen Gdingen hat in der Ostsee die traditionelle jährliche Übung Baltops begonnen.
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Das im Rahmen der NATO-Initiative „Partnership for Peace“ ausgerichtete Baltops-2010 ist größte multinationale Marineübung in der Ostsee. 14 Marinen (Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Russland, Schweden und die USA) beteiligen sich in diesem Jahr mit insgesamt mehr als 30 Schiffen und/oder Booten. Flaggschiff ist einmal mehr das Führungsschiff MOUNT WHITNEY der US Navy. Die NATO bringt ihren ständigen Minenabwehrverband SNMCMG‑1 in die Übung ein. NATO-Marinen stellen das Gros der Teilnehmer, aber einmal mehr hat auch die schwedische Marine Einheiten (zwei Minenjagdboote, ein Hilfsschiff) entsandt, und auch die russische Marine ist mit dem Landungsschiff KALININGRAD der Baltischen Flotte wieder einmal beteiligt.
Die Übung begann mit einer Hafenphase. Vom 4. bis 6. Juni lernten sich alle Teilnehmer bei gemeinsamen sozialen, sportlichen und kulturellen Veranstaltungen in Gdingen kennen und bereiteten in Seminaren die eigentliche Übung vor. Diese beginnt dann mit ihrer fast zweiwöchigen (bis zum 18. Juni) Seephase am 7. Juni mit dem Auslaufen aller Einheiten aus Gdingen. Basis für die Übung, zu der die Teilnehmer in mehrere Einsatzgruppen eingeteilt sind, ist ein fiktives Szenario in einer „künstlichen“ Geographie ohne realen Bezug zu örtlichen Ländern. Angenommen wird dabei, dass NATO-Streitkräfte, unterstützt von „Partnership-for-Peace“ Ländern, unter einem UN Mandat in einer typischen Peacekeeping Operation eine internationale Krise mit maritimer Dimension bewältigen müssen.
Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt bei Maritime Security Operations. Die eingesetzten Seestreitkräfte sollen Embargooperationen und eine Seeblockade in einem designierten Gebiet durchführen, Waffenschmuggel verhindern und den sicheren Seeverkehr in der Region gewährleisten. Boarding-Einsätze dürften dabei im Mittelpunkt stehen. Einige Übungsabschnitte sehen überdies (abzuwehrende) Angriffe von Terroristen und Piraten auf von den Vereinten Nationen gecharterte Handelsschiffe vor.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.