Libyen — nur Maritimes Stand 20.08.2011

Libysche Rebellen wollen am 19. August die strate­gisch wichtige Ölstadt Bre­ga kom­plett unter ihre Kon­trolle gebracht haben. Gad­dhafi-treue Trup­pen hät­ten sich aus der seit Monat­en umkämpften Stadt zurück gezo­gen und auch Hafen und Ölan­la­gen (Raf­finer­ie) aufgegeben. Auch beim west­lich Tripo­lis gele­ge­nen Hafen Zawiyah sollen die Rebellen die Ober­hand gewon­nen haben. Vor dem Hafen haben britis­che Kampf­flugzeuge am 18. August einen kleinen Schlep­per versenkt, den Gad­dhafi-treuen Trup­pen requiri­ert hat­ten und offen­bar zur Ver­legung von Sol­dat­en ein­set­zen wollten. 

Marineforum -

Bildquelle:

Bei der Unter­stützung von Nachtein­sätzen von NATO-Kampf­flugzeu­gen (Gefechts­feld­beleuch­tung mit Leucht­granat­en) ist der britis­che Zer­stör­er LIVERPOOL am 15. August vor dem Hafen Zli­tan ein­mal mehr Ziel von Küsten­bat­te­rien gewor­den. Tre­f­fer waren allerd­ings nicht zu verze­ich­nen. Im Gegen­zug zer­störte die LIVERPOOL mit eini­gen Slaven aus dem 114-mm Haupt­geschütz die libysche Stel­lung. Etwas später nahm das Schiff — „erfol­gre­ich“ — eine auf der Küsten­straße fahrende Fahrzeugkolonne Gad­dhafi-treuer Trup­pen unter Feuer. 

Die Türkei ver­stärkt die Ver­sorgung libysch­er Rebellen mit drin­gend benötigtem Dieselkraft­stoff. Tanker trans­portierten bish­er 30.000 t nach Benghazi. 

Der Flüchtlingsstrom über das zen­trale Mit­telmeer nach Südeu­ropa reißt nicht ab. Allein am ver­gan­genen Woch­enende trafen mehr als 12 Boote mit ins­ge­samt etwa 2.000 Men­schen auf der ital­ienis­chen Insel Lampe­dusa ein. Unter ihnen sind aber weit­er­hin nur wenige tat­säch­liche Kriegs­flüchtlinge. Die weitaus meis­ten sind Män­ner aus Sub-Sahara-Län­dern, die aus wirtschaftlichen Grün­den Libyen als Absprung­brett für Europa nutzen und sich vielle­icht ger­ade von den Wirren des Bürg­erkrieges verbesserte Chan­cen ver­sprechen. Hier ist auch der Grund für die Weigerung Mal­tas zu sehen, am 14. August einem Wach­schiff der ital­ienis­chen Küstenwache mit 300 vor der tune­sis­chen Küste von einem havari­erten Boot gebor­ge­nen Men­schen das Ein­laufen zu erlauben. Die ja bere­its Geretteten befan­den sich in kein­er Not­lage mehr, und Mal­ta hat­te natür­lich kein Inter­esse daran, ohne Not 300 “Asyl­suchende” aufzunehmen. Sie wur­den denn auch nach Sizilien weit­er transportiert. 

Die Ein­satz­gruppe der US Navy um den amphibis­chen Träger BATAAN hat schon vor etwa zwei Wochen den Ein­satz vor der libyschen Küste been­det und ist durch den Suezkanal zum ursprünglich geplanten Ein­satz in die Gol­fre­gion abgelaufen. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

Marineforum

Alle Infor­ma­tio­nen entstam­men frei zugänglichen Quellen.

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →