Italien — Erste Fregatte vom Typ FREMM vom Stapel

Bei Fin­cantieri in Riva Trigoso lief am 16. Juli mit der AMMIRAGLIO CARLO BERGAMINI die erste Fre­gat­te vom Typ FREMM vom Stapel.

Marineforum - Stapellauf für BERGAMINI (Foto: ital. Marine)
Stapel­lauf für BERGAMINI (Foto: ital. Marine) 

2002 hat­ten Frankre­ich und Ital­ien in einem bilat­eralen Vorhaben die gemein­same Entwick­lung und Beschaf­fung von ins­ge­samt 27 FREMM (Fré­gate Européennes Mul­ti-Mis­sion) vere­in­bart: 17 für die franzö­sis­che, 10 für die ital­ienis­che Marine. Die ital­ienis­chen Schiffe soll­ten dabei in zwei Vari­anten gebaut wer­den: eine für U‑Jagd opti­miert, die andere als Mehrzweckschiff u.a. zur Bekämp­fung von Landzie­len aus­gelegt. Mit den Neubaut­en will die ital­ienis­che Marine zahlre­iche inzwis­chen mehr als 25 Jahre alte Fre­gat­ten (u.a. der MAES­TRALE-Klasse) ersetzen. 

Die Marine­pla­nung mit zehn Schif­f­en hat­te nicht lange Bestand. Nur kurz nach Bekan­nt­gabe des Vorhabens begann poli­tis­ch­er Stre­it um die Finanzierung. Erst im Novem­ber 2005 kon­nten auf poli­tis­ch­er Ebene Verträge unterze­ich­net wer­den, und diese sahen nur noch sieben Ein­heit­en vor, von denen dann im Mai 2006 die ersten zwei endlich in Auf­trag gegeben wurden. 

Die eigentlich schon für 2008 geplante Über­nahme der AMMIRAGLIO CARLO BERGAMINI war zu diesem Zeit­punkt bere­its Maku­latur; derzeit ist von ein­er Liefer­ung des Typ­schiffes nicht vor Ende 2012, wahrschein­lich aber erst 2013 auszuge­hen. Inzwis­chen sind ins­ge­samt vier FREMM für die ital­ienis­che Marine im Bau. Das vierte Schiff wurde im April in Riva Trigoso auf Kiel gelegt und soll 2015 fer­tig sein. 

Ob und wie viele weit­ere FREMM fol­gen wer­den, ist unklar. Die zulet­zt geplanten sieben Schiffe wer­den es wohl ziem­lich sich­er nicht wer­den. Fach­leute gehen derzeit von ins­ge­samt sechs FREMM aus, erwarten dass den vier derzeit im Bau befind­lichen vier Schif­f­en noch weit­ere zwei — dann von Fin­cantieri in Mug­giano zu bauende — fol­gen wer­den. Verbindliche Aufträge sind allerd­ings noch nicht erteilt. Unter der derzeit­i­gen Finanzkrise scheint eine weit­ere Reduzierung des Pro­jek­tes oder aber zeitliche Streck­ung (finanzielle Verteilung über zusät­zliche Haushalt­s­jahre) dur­chaus möglich – wenn nicht wahrscheinlich. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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