Island

In einem Mem­o­ran­dum of Under­stand­ing (MoU) hat Island am 27. April mit Nor­we­gen und Däne­mark eine erweit­erte Vertei­di­gungszusam­me­nar­beit vere­in­bart.

Island selb­st ver­fügt über keine Stre­itkräfte; die Auf­gaben ein­er Marine nimmt die Küstenwache wahr, die sich im wesentlichen auf Fis­chereis­chutz und SAR beschränkt. Im Kalten Krieg waren auf dem Flug­platz Kevlavik Seefer­naufk­lär­er der US-Navy sta­tion­iert. Vertei­di­gungsabkom­men mit den USA und natür­lich auch die Sicher­heits­garantien im NATO-Bünd­nis bleiben zwar in Kraft, aber die US-Navy hat Kevlavik im Sep­tem­ber 2006 geräumt.

norwegische P3-C Orion (Foto: MOD Norway)

Seit­dem liegt die rou­tinemäßig von dort durchge­führte, weiträu­mige regionale Seer­aumüberwachung aus der Luft nahezu brach. Die Lücke sollen nun vor allem nor­wegis­che Seefer­naufk­lär­er P‑3C Ori­on füllen. Die Flugzeuge wer­den zwar von der nor­wegis­chen Luft­waffe betrieben, fliegen dabei aber vor­wiegend mit mar­itimem Auftrag.

Das MoU erlaubt Nor­we­gen eine Sta­tion­ierung von Ori­on (und anderen Flugzeu­gen) in Keflavik sowie Flüge im isländis­chen Luftraum. Ein Ein­satz der Flugzeuge für SAR-Auf­gaben und zur Hil­feleis­tung bei nicht-mil­itärischen Not­la­gen ist eben­falls im MoU geregelt. Die aus der Ver­legung der nor­wegis­chen Flugzeuge nach Island und deren dor­tigem Ein­satz entste­hen­den Kosten wollen Island und Nor­we­gen sich teilen.

Ein ähn­lich­es MoU mit Däne­mark regelt auf per­ma­nen­ter Basis den Besuch dänis­ch­er Kriegss­chiffe und Flugzeuge in Island sowie deren Ein­bindung in gemein­same Übun­gen mit den isländis­chen Sicher­heits­be­hör­den. Für dänis­che Flugzeuge ist die Nutzung der Ein­rich­tun­gen auf dem Flug­platz Keflavik kosten­frei. Nutzen wer­den dieses Abkom­men vor allem wohl die von der dänis­chen Luft­waffe zur Seege­bi­et­süberwachung (Fis­chereis­chutz) um die Färöer einge­set­zten Flugzeuge vom Typ Canadair CL-600 Challenger.

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

Marineforum

Alle Infor­ma­tio­nen entstam­men frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: MOD Norway 

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