Wieder einmal ist es Zeit für die bilaterale australisch-amerikanische Großübung „Talisman Sabre“
Eine erste Übung mit dieser Bezeichnung gab es 2005 durch Zusammenlegung der in den 90-er Jahren regelmäßig durchgeführten bilateralen Übungen „Tandem Thrust“ und „Crocodile“. Seitdem treffen sich australische Marine und Luftwaffe sowie US-Navy und US-Marine Corps alle zwei Jahre.
Ziel ist die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der australischen Streitkräfte zur Durchführung von Teilstreitkraft-übergreifenden, gemeinsamen Operationen und Interoperabilität mit US-Streitkräften. Die Übungsinhalte decken dabei das komplette Spektrum der Maritime Warfare Areas ab – von Luftoperationen über Anti-Terror und Maritime Security Operations bis hin zu groß angelegten amphibischen Kampflandungen mit Naval Gunfire Support und Close Air Support.
„Talisman Sabre 2011“ hat am 11. Juli begonnen und soll noch bis zum 29. Juli dauern. Die Übungsgebiete reichen von den Northern Territories bis nach Queensland, wobei sich die maritimen Inhalte auf die Timorsee und Arafurasee (mit Abstützung auf Darwin) sowie auf das Korallenmeer konzentrieren. Ein regionaler Schwerpunkt wird die etwa 400 km nördlich von Brisbane an der Ostküste (Korallenmeer) gelegene Shoalwater Bay.
In diesem Jahr nehmen etwa 8.500 australische und 14.000 amerikanische Soldaten teil. Wie im Vorjahr haben die GEORGE WASHINGTON Carrier Strike Group, das Führungsschiff BLUE RIDGE und eine amphibische Komponente mit eingeschifften Soldaten der 31. Marine Expeditionary Unit nach Australien verlegt. Der amphibische Träger ESSEX musste nach „technischen Problemen“ allerdings seine geplante Teilnahme kurzfristig absagen, seine Marineinfanteristen wieder ausschiffen und zu Reparaturen nach Japan zurück kehren. So hält nur das Docklandungsschiff GERMANTOWN die „amphibischen Fahnen“ von US Navy und US Marine Corps hoch.
Die australische Marine hält sich mit Angaben zu Teilnehmern bisher auffallend zurück; mit Ausnahme der Fregatte DARWIN wurde noch am Tag vor Übungsbeginn keine einzige Einheit namentlich genannt.
Fregatte DARWIN Bildquelle: austr. Marine |
Man kann aber davon ausgehen, dass die australische Flotte wie bei den früheren „Talisman Sabre“ das gesamte Spektrum ihrer Fähigkeiten in die Übung einbringen wird: von Fregatten über Patrouillenboote, Minenjagdboote, U‑Boote bis hin zu amphibischen Einheiten. Bei letzteren wird man sich allerdings mit den kleineren Schiffen der BALIKPAPAN-Klasse begnügen müssen. Die großen Landungsschiffe MANOORA und KANIMBLA sind nicht mehr im aktiven Dienst, und die TOBRUK liegt seit Mai (noch bis Mitte August) in der Werft. Eine erste amphibische Landung bei „Talisman Sabre 2011“ ist für den 18. Juli geplant. Zur ihrer Vorbereitung wurde schon unmittelbar nach Übungsbeginn am 11. Juli in der Shoalwater Bay eine Luftlandübung durchgeführt.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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