Die Simulatoren von Rheinmetall Defence erleichtern die Ausbildung zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Keine virtuelle Realität ist so hart wie das echte Leben. Und dennoch lassen sich Simulatoren bei der Ausbildung moderner Streitkräfte oder ziviler Spezialisten kaum noch wegdenken. Sie bieten rund um die Uhr und wetterunabhängig äußerst flexibel anzulegende Trainingsmöglichkeiten, schonen Material und Umwelt, können selbst gefährliche Lagen bis hin zu hochkomplexen Gefechtssituationen simulieren und erlauben zudem äußerst präzise Auswertungen des Geübten – egal, ob bei der Schulung des einzelnen Gerätebedieners oder dem Beüben ganzer Stäbe.
Rheinmetall Defence gehört seit über 35 Jahren zu den führenden Anbietern und Betreibern von Simulations- und Ausbildungssystemen weltweit. Das Spektrum reicht dabei vom realitätsnahen Kampf zu Lande und in urbanem Gelände (MOUT: Military Operations in Urban Terrain) über fliegerische Extrembedingungen bis hin zu taktischem Training ganzer U‑Boot-Besatzungen in vollständig nachgebildeten Operationszentralen.
Realitätsnahe Gefechtsausbildung
Rheinmetalls moderne, lasergestützte Simulationstechnologie ermöglicht beispielsweise realitätsnahes Gefechtstraining – etwa im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) des Deutschen Heeres in Letzlingen, Sachsen-Anhalt. Kleine, leichte an den Handwaffen zu befestigende Lasersender und an der persönlichen Ausrüstung anzubringende Lasersensoren simulieren in Verbindung mit Manövermunition bzw. Platzpatronen („blanks“) den scharfen Schuss und dessen Wirkung und zeigen Ausfälle an.
Auch für andere Kampfmittel im urbanen Umfeld wie Minen, Handgranaten und Improvised Explosive Devices (IED) gibt es Simulatoren, die eine realistische Bedrohung darstellen und entsprechende Aktionen bei den Übenden auslösen. Ebenso können Fahrzeuge, ausgestattet mit Lasersendern für die Waffensysteme und funkbasiertem Laserempfänger als Zielsystemausstattung, in das Kampfgeschehen einbezogen werden.
Die Simulation der Waffenwirkung vor Ort ist ein Teil des dreiteiligen Simulationssystems. Für die Übertragung der Daten steht ein leistungsfähiges, mobiles Datenfunksystem zur Verfügung, das mittels Tetra-Datenfunk die Kommunikation mit der Zentrale sicherstellt, von der aus die Leitung die Übung steuert, überwacht und zur späteren Auswertung aufzeichnet. Das Handling geschieht mittels handelsüblicher Rechner und einer speziellen Software von Rheinmetall. Für die voll mobile Simulation kann die Zentrale auch in einem Container, verlastet auf Lkw, untergebracht werden.
Das taktische Echtzeit-Simulationssystem TacSi ist, als ein weiteres Beispiel, ein virtuelles System mit konstruktiver Simulationsfähigkeit. Als skalierbares System kann TacSi von einer Startkonfiguration mit einem einzigen Laptop bis zu einem Simulationssystem auf Brigade-Ebene ausgebaut werden. Neben einer C4ISTAR-Übungsfunktionalität besitzt das System die Möglichkeit der dynamischen Geländedarstellung mit 3‑D-Landkarten. Bereits jetzt sind TacSi-gestützte Simulationssysteme bei der Bundeswehr für verschiedene Anwendungen sowie bei den Schweizer Streitkräften in Form ihres Eltam-Bataillons-Trainers (Bataillonsschulungssystem) eingeführt.