USA — Kreuzer HUE CITY zur ersten Phase seiner “Cruiser Modification” in der Werft

Seit Ende Sep­tem­ber liegt der Kreuzer HUE CITY zur ersten Phase sein­er “Cruis­er Mod­i­fi­ca­tion” in der Werft. 2003 hat­te die US Navy beschlossen, für 22 der 27 FK-Kreuzer der TICON­DERO­GA-Klasse eine Mod­ernisierung und Kampfw­ert­steigerung durchzuführen (die anderen fünf Schiffe sind inzwis­chen aus­ge­mustert). Die „lebensver­längern­den“ Maß­nah­men soll­ten zunächst nur die Zeit bis zum Zulauf neuer Schiffe ein­er Nach­fol­ge­gen­er­a­tion über­brück­en. Inzwis­chen scheint allerd­ings klar, dass diese nicht so schnell kom­men wer­den wie eigentlich erwartet. Die ursprüngliche Pla­nung sah die Ein­stel­lung von Mit­teln für den ersten CG(X) schon im Bud­get 2011 vor; real­is­tis­cher­weise geht man inzwis­chen von früh­estens 2017 aus, wobei auch ein völ­liger Verzicht auf des Vorhaben möglich scheint. Im let­zten vom Marine­m­i­nis­teri­um an den Kongress über­mit­tel­ten Haushalt­sen­twurf find­en sich wenig­stens kein­er­lei Mit­tel für neue Kreuzer. 

Marineforum - HUE CITY (Foto: US Navy)
HUE CITY
Bildquelle: US Navy

Durch Umbaut­en und Ein­rüs­tung neuer Sys­teme soll die Dien­stzeit der TICON­DERO­GA-Kreuzer auf 35 Jahre ver­längert wer­den; für die 1991 in Dienst gestellte HUE CITY wäre das bis etwa 2026. Die Arbeit­en erfol­gen in zwei Phasen. Die im Sep­tem­ber begonnene, etwa zehn Monate dauernde erste Phase umfasst vor allem Grundüber­hol­ung und Mod­i­fizierung von schiff­stech­nis­chen Anla­gen sowie Ver­stärkung von struk­turellen Ele­menten (Rumpf, Auf­baut­en). Let­ztere entwick­eln sich zunehmend zum „Sor­genkind“. Im ver­gan­genen Jahr wur­den bei gle­ich mehreren TICONDEROGA größere Riss­bil­dun­gen in den Alu­mini­um-Auf­baut­en fest­gestellt; die hohe Ein­satz­be­las­tung der let­zten Jahre zeigt offen­bar Folgen. 

Zu den Umbaut­en gehört der völ­lige Verzicht auf Hil­fs­dampf (Antrieb der Schiffe erfol­gt durch Gas­tur­binen). Bish­er mit Dampf betriebene Anla­gen in Wäscherei und Kom­büsen aber auch bei z.B. der Kraft­stof­fvor­wär­mung wer­den sämtlich durch elek­trische Geräte erset­zt. Diese Arbeit­en sind sehr aufwändig, ziehen sich die Dampfleitun­gen für die alten Anla­gen doch quer durch das ganze Schiff. Die Wartung und Instand­hal­tung der Hil­fs­damp­fan­la­gen war zulet­zt zunehmend teuer und zeit­in­ten­siv gewor­den. Zugle­ich soll der Aus­bau der alten Anla­gen auch dazu beitra­gen, das Schiff­s­gewicht deut­lich zu reduzieren, um so zusät­zliche Sta­bil­ität zu gewin­nen und Belas­tun­gen auf Struk­turele­mente zu reduzieren. 

In ein­er zweit­en Phase, die für die HUE CITY mit der näch­sten plan­mäßi­gen großen Werftliegezeit in 2014 begin­nen soll, wer­den dann Waf­fen­sys­teme, Sen­soren, Elek­tron­ik und Fer­n­meldean­la­gen dem heuti­gen Stand der Tech­nolo­gie angepasst bzw. für neue Ein­satza­uf­gaben ergänzt. Danach wird der Kreuzer dann neben Ver­bands­flu­gab­wehr und Landziel­bekämp­fung (Marschflugkör­p­er Tom­a­hawk) auch in der Raketen­ab­wehr (Bal­lis­tic Mis­sile Defence) und zur küsten­na­hen U‑Jagd (Lit­toral Under­sea War­fare) befähigt sein. „Neben­ef­fek­te“ der Cruis­er Mod­i­fi­ca­tion sind eine verklein­erte Besatzung (Automa­tisierung) sowie ein deut­lich reduziert­er Wartungsaufwand. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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