USA — Beschaffung von neuen Frühwarn-/Jägerleitflugzeugen E2‑D Advanced Hawkeye

Mit ersten Starts und Lan­dun­gen auf dem Flugzeugträger HARRY S TRUMAN hat die Beschaf­fung von neuen Früh­warn-/Jäger­leit­flugzeu­gen E2‑D Advanced Hawk­eye einen neuen „Meilen­stein“ erre­icht.
Im Rah­men eines mehrtägi­gen „Car­ri­er Suit­abil­i­ty Test­ing” an Bord der TRUMAN soll die Effek­tiv­ität des neuen Flugzeuges in einem oper­a­tiv­en Ein­satzum­feld erprobt und bew­ertet wer­den. Dabei wer­den alle Aspek­te eines trägergestützten Ein­satzes begutachtet: von Kat­a­pult­starts und Lan­dun­gen in der Lan­de­fan­gan­lage über Logis­tik (Reparatur und Wartung an Bord) bis hin zu Per­son­alaufwand und Inter­op­er­abil­ität.

Marineforum - E2-D: erster Start vom Flugzeugträger
E2‑D: erster Start vom Flugzeugträger
Bildquelle: US Navy

Die Entwick­lung von Grum­man E‑2 Hawk­eye, ein zweimo­toriges Tur­bo­prop-Flugzeug mit einem markan­ten Radom über dem Rumpf, begann bere­its in den späten 1950er Jahren. 1973 wurde eine erste Staffel der Serien­ver­sion E2‑C „oper­a­tional“. Seit­dem sind E2‑C Hawk­eye bei der US Navy unverzicht­bar­er Bestandteil jed­er Car­ri­er Air Wing. Die All­wet­ter­flugzeuge geben luft­gestützte Früh­war­nung um eine Trägerkampf­gruppe, leit­en trägergestützte Jagdflugzeuge bei Abfangein­sätzen und Jagdbomber bei Strike Mis­sions gegen Landziele und führen weiträu­mige Gebi­et­süberwachung über See und Land durch. 

Nach im Laufe der Jahrzehnte mehrfachen Mod­ernisierun­gen (derzeit 6. Gen­er­a­tion) waren die tech­nis­chen Möglichkeit­en der E2‑C aus­gereizt. Von Northrop Grum­man als Nach­fol­ge­muster entwick­elte E2‑D Advanced Hawk­eye sollen sie nun ablösen. E2‑D unter­schei­den sich optisch zwar nicht wesentlich von den E2‑C, sind im Inneren aber ein völ­lig neues Flugzeug. Neue Avionik, Radar (neues APY‑9), Fer­n­melde- und IT-Aus­rüs­tung ste­hen für einen tech­nol­o­gis­chen Gen­er­a­tionssprung. Die neuen Geräte erfassen ein größeres Gebi­et, orten kleinere Objek­te und ver­ar­beit­en Lage­in­for­ma­tio­nen deut­lich schneller. Ein Sys­te­mof­fizier ver­gle­icht mit dem Wech­sel von einem 30-cm Schwarzweißfernse­her zu einem 130-cm Flach­bild-Farb-TV. Die Besatzungsstärke bleibt unverän­dert: zwei Piloten, drei Sys­te­mof­fiziere. Allerd­ings kann ein­er der Piloten bei Bedarf die Rolle eines vierten Sys­te­mof­fiziers übernehmen – mit vollem Zugriff auf sämtliche Daten. 

Im Okto­ber 2014 (deut­lich später als ursprünglich geplant) soll eine erste Staffel E2‑D Advanced Hawk­eye oper­a­tiv ein­satzk­lar sein. In den kom­menden zehn Jahren plant die US Navy die Beschaf­fung von ins­ge­samt 75 dieser Flugzeuge (Stück­preis heute etwa 140 Mio. Euro). Wie die E2‑C sollen auch sie der US Navy Jahrzehnte dienen. Mit Blick auf kün­ftige Mod­ernisierun­gen wird von vorn­here­in auf den Flugzeu­gen Platz für neue Tech­nolo­gien vorgehalten. 

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