Niederlande/EU — Niederländische Minenjagdboote operieren fernab der Heimat

Nieder­ländis­che Minen­jagdboote wer­den in den kom­menden Wochen fernab der Heimat operieren – und dabei mit Minen­ab­wehr nur sehr wenig zu tun haben.

MAASLUIS, HAARLEM und HELLEVOETSLUIS haben zur Seer­aumüberwachung an den südlichen Außen­gren­zen der Europäis­chen Union nach Südspanien ver­legt. Seit dem 7. Juni und noch bis zum 1. Juli wer­den die Boote vornehm­lich in der Alb­o­ransee (zwis­chen Alme­ria und Mur­cia) patrouil­lieren. Auf­trag der „Oper­a­tion Inda­lo“ ist die Ent­deck­ung von mut­maßlichen ille­galen Migranten und Dro­gen­schmug­glern, die sich an der nordafrikanis­chen Küste (Alge­rien) in Rich­tung Europa auf den Weg gemacht haben. Die „Rules of Engage­ment“ sehen für die nieder­ländis­chen Boote dabei kein eigenes Ein­greifen vor, es sei denn im äußer­sten Not­fall, um zum Beispiel Schiff­brüchige aus Seenot zu ret­ten. Vielmehr gehen die Ortungsmeldun­gen über eine Zen­trale an die spanis­che Marine bzw. Küstenwache, die dann aktiv wird. Dieses „Kon­strukt“ soll nicht zulet­zt auch ver­hin­dern, dass ille­gale Ein­wan­der­er an Bord der nieder­ländis­chen Minen­jäger (und damit auf nieder­ländis­chem „Boden“) um poli­tis­ches Asyl bit­ten und dann aufwändig in die Nieder­lande über­stellt wer­den müssen. 

Marineforum - MAASLUIS (Foto: Michael Nitz)
MAASLUIS
Bildquelle: Michael Nitz

Die in diesem Jahr von Juni bis Sep­tem­ber dauernde „Oper­a­tion Inda­lo“ wird von der 2004 vom Europarat ein­gerichteten Gren­züberwachungsagen­tur Fron­tex (hergeleit­et aus dem Franzö­sis­chen: „fron­tière extérieures“) geleit­et. Die Oper­a­tion hat auch bere­its in Vor­jahren stattge­fun­den, wobei neben EU-Mit­telmeer­mari­nen immer auch Mari­nen ander­er EU-Mit­glieder zum Ein­satz kom­men. Die let­zte „Oper­a­tion Inda­lo“ fand im Sep­tem­ber und Okto­ber 2009 statt, und neben Spanien, Por­tu­gal, Frankre­ich und Ital­ien waren auch Deutsch­land und Bel­gien beteiligt. Etwa 500 ille­gale Migranten wur­den damals in See ent­deckt und zur Ein­leitung von Asylver­fahren bzw. Prü­fung von Asyl­berech­ti­gun­gen in spanis­che Häfen gesteuert. 

In diesem Jahr sind neben den Nieder­län­dern, für die es die erst­ma­lige Teil­nahme ist, sowie den Regional­mari­nen Spaniens, Ital­iens und Por­tu­gals auch Kräfte aus Bel­gien, Lux­em­burg und der Slowakei in „Oper­a­tion Inda­lo“ einge­set­zt – allerd­ings nicht alle (so die bei­den EU-Bin­nen­staat­en) mit Seestreitkräften. 

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