Am 29. November wurde auf dem Minenjagdboot HAARLEM zum letzten Mal die Seekriegsflagge eingeholt.
Im April hatte das Verteidigungsministerium die im Rahmen von Einsparungen beschlossene vorzeitige Ausmusterung von vier der zehn Minenjagdboote der ALKMAAR-Klasse angekündigt. Sechs Boote müssten reichen, die Minimalforderungen für heimatnahe (Nordsee) Aufgaben, Abstellung in NATO-Verbände und Unterstützung von Küstenwache und Seepolizei „noch“ zu erfüllen. Im Übrigen solle auch verstärkte Zusammenarbeit mit den Nachbarn (Belgien, Deutschland) durch Synergieeffekte den Verzicht kompensieren.
HAARLEM (Foto: Deutsche Marine) |
Nur wenige Wochen später wurde im Mai mit der MAASLUIS das erste Boot aus dem aktiven Dienst genommen und kurz danach ausgemustert. Im Oktober ereilte die HELLEVOETSLUIS das gleiche Schicksal. Die HAARLEM hatte noch etwas Schonfrist, war sie doch noch im Mittelmeer zunächst im Rahmen von Frontex (Migrationsüberwachung) und dann in der NATO-Operation „Unified Protector“ vor der libyschen Küste eingesetzt. Nach der Rückkehr nach Den Helder stand aber auch ihrer Außerdienststellung nichts mehr im Wege. Als letztes der vier Boote soll Mitte Dezember die MIDDELBURG ihre Flagge streichen.
Mit einer Dienstzeit von etwas mehr als 25 Jahren gehören die vier in den 1980er Jahren im Rahmen des TRIPARTITE-Vorhabens (gemeinsames Design mit Belgien und Frankreich) gebauten Boote bei Weitem noch nicht zum „alten Eisen“. Sie sind gut in Schuss und reflektieren auch in ihrer Minenjagdausrüstung durchaus moderne Technologie. Die niederländische Marine hofft denn auch auf einen Verkauf an eine befreundete andere Marine. Bisher gibt es allerdings noch keinerlei Medienmeldungen über mögliche Interessenten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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