Kanada — U‑Boot CORNER BROOK nach Torpedoübung nach Kanada zurück gekehrt

Das U‑Boot CORNER BROOK (VIC­TO­RIA-Klasse, ex-britis­ch­er Typ UPHOLDER) ist nach Teil­nahme an ein­er Tor­pe­doübung mit der US Navy nach Kana­da zurück gekehrt.

Marineforum - CORNER BROOK (Foto: BAe Systems)
CORNER BROOK
Bildquelle: BAe Systems

Ende August war das kanadis­che U‑Boot bei Cape Cod vor der US Atlantikküste vor allem Ziel für von US-Ein­heit­en geschossene Tor­pe­dos – ins­ge­samt mehr als zwanzig. Der Zer­stör­er MASON schoss sechs Tor­pe­dos Mk 54, das U‑Boot MEMPHIS der LOS ANGE­LES-Klasse sog­ar 15 Schw­ergewicht­stor­pe­dos Mk48 ADCAP (Advanced Capa­bil­i­ties) auf die CORNER BROOK. Fol­gt man den Aus­sagen des Kom­man­dan­ten, dann war sein U‑Boot nur „on the receiv­ing end“ des Tor­pe­doschießens, diente also auss­chließlich als Ziel­d­arsteller. In dieser Rolle habe man „wertvolle Erfahrung sam­meln und Ver­fahren zur Tor­pe­doab­wehr in der Prax­is weit­er entwick­eln“ können. 

Es fällt auf, dass sich in offiziellen Pressemel­dun­gen kein Wort zu vom kanadis­chen U‑Boot selb­st geschosse­nen Tor­pe­dos find­et, wen­ngle­ich erwäh­nt wird, dass die CORNER BROOK für die Bekämp­fung von sowohl U‑Booten als auch Über­wasserseezie­len mit Schw­ergewicht­stor­pe­dos Mark 48 Mod 4 aus­gerüstet ist. Dies kön­nte darauf hin­deuten, dass das kanadis­che U‑Boot noch immer nicht über die Fähigkeit zum Ver­schuss von Tor­pe­dos unter oper­a­tiv­en Bedin­gun­gen verfügt. 

Über­haupt ist der Sta­tus aller vier zwis­chen 2001 und 2004 von der britis­chen Roy­al Navy gebraucht über­nomme­nen und seit­dem heftig umstrit­te­nen U‑Boote der VIC­TO­RIA-Klasse unverän­dert unklar. Zur Zeit ist offen­bar einzig die CORNER BROOK (mit oper­a­tiv­en Ein­schränkun­gen?) ein­satzk­lar. VICTORIA befind­et sich seit 2005 an der Paz­i­fikküste in Esquimalt im Dock. Die Werftliegezeit zur Umrüs­tung („Kana­disierung“) sollte eigentlich nur ein Jahr dauern, die Fer­tig­stel­lung des Bootes verzögerte sich aber immer wieder; u.a. wur­den auch finanzielle Prob­leme genan­nt. Zulet­zt war sein Aus­dock­en „im Som­mer 2010“ geplant. Bis­lang aus­ge­bliebene dies­bezügliche Mel­dun­gen lassen aber den Schluss zu, dass auch dieser Ter­min nicht gehal­ten wer­den kon­nte. Das dritte Boot WINDSOR soll — so die Pla­nung — im kom­menden Jahr fer­tig wer­den; das vierte Boot CHICOUTIMI wird ganz sich­er nicht vor 2012/13 zur fahren­den Flotte stoßen. 

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