2007 hatte die indonesische Marine in Russland moderne Seeziel-FK Yakhont (NATO-Bezeichnung SS-N-26) gekauft.
Nun wurde ein solcher Flugkörper erstmals “live” erprobt. Am 21. April schoss im Rahmen eines westlich von Indonesien im Indischen Ozean von 12 Kampfeinheiten durchgeführten Manövers die Fregatte OSWALD SIAHAAN einen Yakhont. Ziel war ein mehr als 250 km entferntes, verankertes Seeziel, das nach nur sechs Minuten Flugzeit erreicht und auch „getroffen und versenkt“ wurde.
Yakhont wird als Export-Version des bei der russischen Marine eingeführten Seeziel-FK P‑800 Oniks von der russischen NPO Mashinostroyeniya hergestellt und vermarktet; russische Experten waren beim jetzigen indonesischen Schießen auch mit vor Ort. Die Reichweite des Flugkörpers wird mit bis zu 350 km angegeben. Yakhont fliegt dabei mit 2,6‑facher Schallgeschwindigkeit, wobei der größte Teil der Strecke in großer Höhe zurück gelegt wird. Erst beim Zielendanflug sinkt der Flugkörper dann auf eine Flughöhe von 15–50 Fuß.
Die indonesische Marine hatte sich vor einigen Jahren ganz bewusst zur parallelen Beschaffung russischer Yakhont und amerikanischer Harpoon entschieden. Zum einen wollte man sich wohl politisch nicht auf ein „Lager“ festlegen und Importabhängigkeiten schaffen. Zum anderen ergänzen sich Harpoon und Yakhont wohl auch in ihren Fähigkeiten. Harpoon hat zwar eine deutlich geringere Reichweite und fliegt auch nur unterschallschnell, verfügt in neueren Varianten aber auch über Landzielfähigkeit.
Indonesische Fregatte der VAN SPEIJK-Klasse Bildquelle: Michael Nitz |
Die schießende Fregatte OSWALD SIAHAAN (das Foto zeigt ein Schwesterschiff) ist schon ein Veteran. Das Schiff der früheren niederländischen VAN SPEIJK-Klasse, eine Variante der britischen LEANDER-Klasse, wurde als VAN NES bereits 1967 bei der niederländischen Marine in Dienst gestellt. Nach Zulauf neuer Fregatten der KORTENAER-Klasse hatte die niederländische Marine zwischen 1986 und 1990 sechs der alten VAN SPEIJK an die indonesische Marine abgegeben.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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