Am 28. November wird das neue Polarforschungsschiff PROTECTOR der Royal Navy Portsmouth zu seinem ersten Einsatz verlassen.
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PROTECTOR (Foto: Royal Navy) |
Die insgesamt acht Monate dauernde Reise führt die PROTECTOR weit nach Süden in die Antarktis — genau 100 Jahre nach der legendären Terra Nova Expedition des britischen Polarforschers Robert Falcon Scott, der am 18. Januar 1912 den Südpol erreichte, nur um festzustellen, dass der Norwegen Roald Amundsen ihm zuvor gekommen war. Auf dem Rückweg zum Basislager starben Scott und seine vier Begleiter an Hunger, Krankheit und Unterkühlung. Im beginnenden antarktischen Sommer soll die PROTECTOR britische Forschungsstationen versorgen und in drei größeren Vermessungsfahrten rund um die Antarktis hydrographische und vor allem auch kartographische Daten sammeln (gut 80 Prozent der weltweit genutzten regionalen Seekarten werden vom britischen Hydrographic Office herausgegeben).
Die PROTECTOR war erst im Frühjahr für (zunächst) drei Jahre von der Royal Navy geleast worden, um den Ausfall des 2008 bei einer Havarie vor Südamerika schwer beschädigten Polarforschungsschiffes ENDURANCE zu kompensieren. Unter dem Namen POLARBJÖRN war der 2001 fertig gestellte 5.000-ts Eisbrecher zuvor von der zivilen GC Rieber Shipping betrieben und meist im Offshore-Geschäft in der Karibik eingesetzt worden.
Mit diversen Umbauten hat die Royal Navy das im Juni unter seinem neuen Namen PROTECTOR in Dienst gestellte Schiff intensiv für ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. So wurde der zuvor über der Brücke gebaute Hubschrauberlandeplatz ans Heck verlegt. Antriebsmotoren und Getriebe wurden grundüberholt; ein modernes “Multi-Beam Echo Sounder Survey System” sowie neueste Fernemelde- und Navigationssysteme installiert. Insgesamt 100 Besatzungsmitglieder und Wissenschaftler finden nun an Bord optimale Arbeitsbedingungen. An Bord mitgeführt werden mehrere Beiboote und zur Versorgung der Antarktisstationen benötigte Spezialfahrzeuge, darunter drei „All-Terrain“ Geländefahrzeuge der Royal Marines.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.