Mit (zunächst) sieben Fahrzeugen zweier neuer Typen will die französische Marine die Nachfolge von in Übersee operierenden aber auszumusternden Schiffen antreten.
L’ADROIT mögliche Designvorlage für BMM und BSAH (Grafik: DCNS) |
Da sind zunächst einmal vier BMM (batiment multi-mission), die in der Standardrolle eines Offshore Patrol Vessel (mit schnellen Beibooten) eingesetzt werden sollen. Der zweite Typ, von dem drei Einheiten beschafft werden sollen, wird als BSAH (batiments de soutien et d’assistance hauturier) bezeichnet. BSAH werden vor allem bei Transport- und Versorgungsfahrten (auch für Waffen und Munition) zum Einsatz kommen.
Beide Schiffstypen werden wahrscheinlich dem Basisdesign eines 60 – 80m (1.000 ts) Offshore Patrol Vessel mit bis zu 20 Tagen Seeausdauer folgen. Sollte – wie eigentlich zu erwarten – die französische DCNS den Auftrag zum Bau erhalten, ist davon auszugehen, dass der GOWIND-Prototyp L’ADROIT Designvorlage wird. Auftagserteilung wird für Ende 2012 erwartet; der erste Neubau soll 2014 geliefert werden; nach etwa 2017 könnten im Rahmen der geplanten Beschaffung von Offshore Patrol Vessel weitere bis zu acht Schiffe bestellt werden.
Die Neubauten sollen u.a. auch die bisher in Überseedepartements stationierten Landungsschiffe der BATRAL-Klasse ablösen, werden im Gegensatz zu diesen aber keine amphibischen Fähigkeiten mehr haben. Eine Bedarfsanalyse hat gezeigt, dass Be- und Entladen abseits von Hafeninfrastruktur – über eine Bugrampe, direkt an einem Strand – nur so selten gefordert ist, dass sich der(finanzielle) Aufwand bei den Neubauten nicht lohnt. Bei Verzicht auf diese Fähigkeit können sie kostengünstig nach Handelsschiffstandards gebaut werden. Sollte z.B. bei humanitärer Nothilfe nach einer Naturkatastrophe wirklich amphibische Kapazität gefordert sein, müssen hier ggf. amphibische Schiffe aus der Heimat nachgeführt werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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