USACVN 77 GEORGE H.W. BUSH — Letzter Flugzeugträger der NIMITZ-KLASSE

Neuerun­gen

Die wichtig­sten Verbesserun­gen gegenüber früheren Trägern: 

  • Die mod­u­lare Bauweise erlaubt es, die Wohn- und Arbeits­flächen in den kom­menden Jahren müh­e­los und ohne größere Kosten neu zu konfigurieren. 

  • Niedriglegiert­er Stahl von hoher Stärke (High-Strength, Low-Alloy – HSLA-65) wurde aus­giebig zum Bau des Flugdecks sowie der Oberdecks ver­wen­det, um die struk­turelle Stärke zu erhöhen bei gle­ichzeit­iger Gewicht­sre­duzierung ober­halb der Wasserlinie. 

    Foto: US Navy
    Foto: US Navy
  • Der als »Insel« beze­ich­nete Kom­man­do­turm wurde mod­ernisiert. Bere­its auf der vor­let­zten Ein­heit der NIMITZ-Klasse (CVN 76, USS RONALD REAGAN, Indi­en­st­stel­lung 2003) wurde die Insel um 6,5 Meter ver­längert. Dies erlaubt eine über­sichtlichere Anord­nung der Arbeitssta­tio­nen auf der Brücke und in der Flu­gleitzen­trale sowie den Ein­bau größer­er Panora­mafen­ster. Der Flu­gleit­er hat so einen 270-Grad-Aus­blick über das gesamte Flugdeck und über die gesamte Anflugszone. Auf der USS GEORGE H.W. BUSH wer­den nun als Nachbesserung gepanz­erte Klar­sichtscheiben für die Panora­mafen­ster verwendet.

  • Ein neuer Haupt­mast (zur geschützten Unter­bringung der Radar- und Kom­mu­nika­tion­san­ten­nen) trägt zur Gewicht­seinsparung bei und erfordert weniger Wartung. (Dieser Mast wurde bere­its auf der USS RONALD REAGAN einge­führt, doch wurde die Anord­nung der Anten­nen im Mast auf der BUSH zwecks Leis­tungssteigerung nochmals neu aus­gerichtet. Die Energiev­er­sorgung des Masts wurde eben­falls aus­ge­baut in der Erwartung der kün­fti­gen Nachrüs­tung mit weit­eren Hochleistungsantennen).

  • Durch Umman­telung der Kom­mu­nika­tion­san­ten­nen sowie durch Abrun­dung der Eck­en und Kan­ten der Insel, der Mas­ten­verklei­dun­gen sowie des Flugdecks wird die Radarsig­natur der BUSH reduziert.

  • Wie bere­its auf der REAGAN wurde eines der vier exter­nen Las­te­naufzüge in das Achterteil der Insel ver­lagert; dies erlaubt einen schnelleren Trans­port von Flugzeu­gen und Muni­tion vom Hangardeck zum Flugdeck. Der Achter­mast wurde vom Flugdeck auf das Oberdeck der Insel ver­lagert, um Freiräume auf dem Flugdeck zu schaffen.

  • Zusät­zliche Bre­it­band­verk­a­belung und verbesserte Daten­man­age­mentsys­teme wur­den auf der BUSH instal­liert, um die Führungs‑, Aufk­lärungs- und Kom­mu­nika­tions­fähigkeit­en zu erhöhen und die Net­zw­erkka­paz­ität zu max­imieren. Hier­durch kann beispiel­sweise der Flugsta­tus sämtlich­er anfliegen­der Flugzeuge jet­zt vom Kom­man­dan­ten und von anderen zuständi­gen Offizieren und Unterof­fizieren auf jedem Bild­schirm des Schiffes abgerufen wer­den. Sog­ar das (anhand des verbleiben­den Treib­stoffs und der verbleiben­den Muni­tion errech­nete) Gewicht jedes zurück­kehren­den Flugzeugs wird angezeigt, um die opti­male Ein­stel­lung der Arretier­seile zu ermöglichen. Auf sämtlichen bish­eri­gen Trägern wer­den diese Infor­ma­tio­nen nur in der Ein­satzzen­trale angezeigt.

  • Als erster Flugzeugträger der Flotte wird die BUSH ohne gedruck­te Nav­i­ga­tion­skarten auskom­men und statt dessen das elek­tro­n­is­che Nav­i­ga­tion­ssys­tem ECDIS (Elec­tron­ic Chart­ing Dis­play Infor­ma­tion Sys­tem) ver­wen­den. Der Nav­i­ga­tion­sof­fizier muss dann nur noch Aus­gangs- und Ziel­po­si­tion eingeben und der GPS-ver­bun­dene Nav­i­ga­tion­scom­put­er errech­net den opti­malen Kurs.

  •  neue Schrauben (Foto. US Navy)
    Neue Schrauben
    Bildquelle: US Navy
  • Das Hangardeck wurde neu und über­sichtlich­er ausgelegt.

  • Ein halb automa­tisiertes Flug­ben­z­in­verteilungssys­tem sowie halb automa­tisierte Flugzeug­be­tankungs- und Ver­sorgungsver­fahren in neu kon­fig­uri­erten Arbeitssta­tio­nen auf dem Flugdeck steigern die Effizienz.

  • Größere Automa­tisierung der Trans­port­sys­teme für Gerät und Muni­tion sowie der Schadens­bekämp­fungssys­teme ent­las­ten die Besatzung und reduzieren Betriebskosten.

  • Eine mod­ernisierte Start- und Arretier­aus­rüs­tung erlaubt effizien­tere Flugdeck­ver­wen­dung. Vier Dampfkat­a­pulte und vier Arretier­sys­teme ermöglichen es (wie auf den übri­gen NIMITZ-Trägern), alle 20 Sekun­den ein Flugzeug zu starten oder zu lan­den. Die Kat­a­pulte beschle­u­ni­gen Flugzeuge bin­nen zwei Sekun­den auf 170 Knoten, um das Abheben von der nur 92 Meter lan­gen Start­bahn zu ermöglichen. Auf der BUSH überwachen und aktivieren die Bedi­enungs­man­nschaften die Dampfkat­a­pulte aber nun über inter­ak­tive Bild­schirme unter Deck.

  • Auch das Mk 7 Arretier­sys­tem wird nun dig­i­tal anstatt mech­a­nisch ges­teuert. (Dieses Advanced Recov­ery Con­trol Steuerungsver­fahren für das Arretier­sys­tem wurde bere­its auf der REAGAN installiert.)

  • Neu ent­wor­fene Schiff­ss­chrauben steigern die Schiff­sleis­tung und reduzieren gle­ichzeit­ig die akustis­che Sig­natur des Schiffes. Diese Bronzeschrauben wiegen je 27 Ton­nen – zehn Prozent weniger als die Schrauben früher­er Träger.

  • Eine neu entwick­elte Lack­ierung des Rumpfs unter­halb der Wasser­lin­ie soll gesteigerten Kor­ro­sion­ss­chutz gewährleis­ten. Hitze- und fleck­ab­weisende Farbe wird ober­halb der Wasser­lin­ie ver­wen­det, sowohl um die Infrarotsig­natur des Schiffes wie den Wartungsaufwand zu reduzieren.

  • Die Stromverteilung ist in abgeschlossene Unter­bere­iche unterteilt; falls die Stromver­sorgung in einem Teil­bere­ich des Schiffes unter­brochen wird, bleibt die Ver­sorgung der übri­gen Bere­iche unbetroffen.

  • Das Abwasser­sys­tem behan­delt ver­braucht­es Wass­er und Abwass­er umwelt­fre­undlich durch ultra­vi­o­lettes Licht und durch Bak­te­rien anstatt, wie auf sämtlichen früheren Trägern, mit Chemikalien.

  • Ausstat­tung und Kon­fig­u­ra­tion der medi­zinis­chen und zah­n­medi­zinis­chen Ein­rich­tun­gen des Schiffes wur­den verbessert.

  • Das Schiff hat fern­er (wie bere­its die USS RONALD REAGAN) einen zwiebelför­mi­gen Unter­wasser­bug. Dieser reduziert den Fahrtwider­stand, ver­lei­ht Auftrieb und begün­stigt Flugzeugstarts durch Anhebung des Flugdecks.

 -

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →