Varianten und Serien:
Daraus ergibt sich demnach für alle Maschinen der ersten Serie die Bezeichnung J‑10 A entsprechend des ersten Serienstandards und für die Zweisitzer der Zusatz „S“.
Seitdem bekannt wurde, dass neu gefertigte Flugzeuge der J‑10 Reihe nun doch mit dem chinesischen WS-10 Triebwerk ausgestattet werden, wird diese mit dem chinesischen WS-10 ausgestattete verbesserte Serienversion als „B“ bezeichnet, und deren Zweisitzer als „BS“.
J‑10 B Bildquelle: J.P. Santiago |
Dies entspricht dem Übergang von der Su-27SK (SU geliefert) über die J‑11 (SAC Lizenzfertigung der SK) zur J‑11A (nur noch zum Teil auf Teilen aus Russland basierend) und zur J‑11 B (mit weiterer chinesischer Ausstattung wie dem WS-10 Triebwerk *).
In einem Beitrag der FLIEGER REVUE (05–2009) weist der Autor Andreas Rupprecht auf die Abweichungen und die Ähnlichkeien zur F‑16 hin, die bei der ersten Maschine des Typs gegenüber der bisherigen Serienvariante feststellbar sind, z.B.:
- eine abgeschrägte Grenzlinie zwischen Radome und Rumpf, die bei F‑16E/F, F‑22 und F‑35 mit PESA-Radar (Passive Electronically Scanned Array) oder AESA-Radar ebenfalls in dieser Form vorhanden ist
- das vor dem Cockpit angebrachte Infrarot- und Laserentfernungsmess-System (wohl von der J‑11)
- ein unverstellbarer DSI-Einlauf ähnlich der F‑35 oder der chinesischen FC‑1 (von Lochkheed Martin an der F‑16 C erprobt)
- ein höheres Leitwerk mit zusätzlichen Antennen
- MAS (Missile Approach Warning) Sensoren in der Leitwerkswurzel und
- vergrößerte Heckflossen
Leistung:
Über die Leistung der J‑10 ist nur wenig bekannt. Sie soll – so wird aus den Vergleichstests in China kolportiert – der J‑11 bzw. der SU-27 überlegen, der SU-30 aber unterlegen sein. In Luftkämpfen der 44. Division (J‑10, Yunnan) gegen die 33. Division (SU-27, Chongging — Sichuan) sollen die SU-27 verheerende “Niederlagen” gegen die aggresiv auftretenden J‑10 erlitten haben. Allerdings wird auch darüber spekuliert, dass bei der 33. Division lediglich “flight instructors or their students or both” einen ungleichen Sparringspartner abgegeben hätten. Ungenannte Experten aus China (Quelle: Xinhua) vergleichen die J‑10 mit der F‑16 oder Mirage 2000. Die beiden Canards hinter dem Cockpit sind Pendelruder und ermöglichen eine sehr hohe Agilität. Dazu besitzen die Tragflächen jeweils einen großen Vorflügel, der die Manövrierfähigkeit noch weiter verbessen dürfte.
Die J‑10 soll ohne Nachbrenner eine Geschwindigkeit von Mach 2,0 erreichen, in großen Höhe ~Mach 2.3 (unbewaffnet) — und mit Nachbrenner sogar eine Geschwindigkeit von 2,4 Mach erreichen können.
Besatzung |
1 (J‑10) oder 2 (J‑10 S) |
Antrieb |
1 x Saturn AL-31 FN (J‑10 A) 1 x WS 10 A (J‑10 B) |
Schub (J‑10 A) ohne / mit Nachbrenner |
89,4 kN / 122,5 kN |
Schub (J‑10 B) ohne / mit Nachbrenner |
110,0 kN / 132,0 kN |
Dienstgipfelhöhe: |
18.000 m |
Abmessungen (Flugzeugforum): |
Länge |
16,43 m |
Höhe |
5,43 m |
Spannweite |
9,75 m |
Flügelfläche |
> 40 m² |
Gewicht (geschätzt): |
leer |
8.300 bis 9.700 kg |
Kraftstoff |
4.500 kg |
Max. Startgewicht |
18.000 kg (bis zu > 24.600 kg) |
Schub-/Gewichts-Verhältnis |
0,9 |
Reichweite |
Mindestens 1.300 km (nach RIA Novosti mit Zusatztanks 2.940 km) |
*) Die J‑11B ist eine weiter selbst produzierte Version der J‑11A , die de facto nichts anderes als eine Lizenzversion der Su-27SK darstellt.
Wichtigstes Ziel der chinesischen Partner war offenbar vor allem, unabhängig von ausländischen Zulieferungen zu werden — also den Anteil an eigenen Komponenten zu vergrößern und eigene Systeme einzubauen. Mit der J‑11B ging man dann einen Schritt weiter, indem man noch mehr chinesische Systeme integrierte, wie z.B. ein neues Bildschirmcockpit, kleinere Sensoren, angeblich ein neues digitales FBW-System, und vor allem das WS-10A “Taihang” und ein neues Radar, um auch chinesische Luft-Luft-Raketen, die eigenen PL‑8 und PL-12 (erweiterte Mittelstreckenkampffähigkeit) verwenden zu können, sowie Präzisionsbodenwaffen.
**) Am 30. April 2004 erfolgte die Inbetriebnahme des EUROFIGHTERS in der 2. Jagdstaffel in des Jagdgeschwaders 73 “Steinhoff”, die für die zentrale Ausbildung der nächsten EUROFIGHTER Piloten zuständig ist. Am 14. Februar 2005 wurde der ersten einsitzige Eurofighter aus der deutschen Serienproduktion an die Luftwaffe ausgeliefert. Damit waren insgesamt mehr als 30 Serienflugzeuge an die Luftstreitkräfte in Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien übergeben worden. Bis 18. November 2005 waren 59 Serienmaschinen ausgeliefert.
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Bildquelle: sinodefence.com
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