Turkstaaten — Usbekistan


Usbekistan
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Min­der­heit­en in Usbek­istan:
Die Gren­zen der Nach­folges­taat­en der UdSSR wur­den in der Sow­jet­zeit mehr oder weniger willkür­lich gezo­gen und spiegeln nicht das Sied­lungs­ge­bi­et der jew­eili­gen Staatsvölk­er wieder.
So, wie Usbeken auch in Turk­menistan leben, find­en sich auch in Usbek­istan Min­der­heit­en ander­er Völk­er.
Samarkand etwa ist auch heute noch zu etwa 70 % von Tad­schiken bewohnt, die eine per­sis­che Sprache sprechen. Während sich die Usbeken gegenüber den ehe­mals noma­disieren­den türkischen Brud­ervölk­ern als kul­turell höher­ste­hend betra­cht­en, dünken sich die Tad­schiken — als der “Arischen Rasse ange­hörend” wieder den Usbeken über­legen. 
Diese eth­nis­chen Span­nun­gen beste­hen zumin­d­est im Herzen der Bevölkerung fort — ob sich aus diesen Span­nun­gen aber tat­säch­lich auch eine Revi­sion der von Stal­in gezo­ge­nen Gren­zen ergibt, bleibt abzuwarten. Wirtschaftliche Schwierigkeit­en jeden­falls — wie vom SPIEGEL Anfang des Jahres 2003 geschildert — waren noch nie geeignet, ein har­monis­ches Zusam­men­leben ver­schieden­er Völk­er zu erleichtern. 

Inzwis­chen bemüht sich die türkische Regierung um Ein­fluss bei den Brud­er­staat­en Zen­tralasiens. Istan­bul genießt auch heute noch eine erhe­bliche Anziehungskraft, vor allem Schüler und Stu­den­ten wer­den nach Istan­bul zur Aus­bil­dung geschickt.
Die bürg­er­liche Elite des Lan­des sieht die Türkei allerd­ings nur als “Vehikel”, als “Mit­tel zum Zweck”, um sich auf die Spitzen­tech­nolo­gie Wes­teu­ropas auszuricht­en. 
In alter Rival­ität zwis­chen Osma­n­en (Oguz-Türken) und den Cha­gatai wird dem eige­nen Volk ein wesentlich höher­er Alpha­betisierungs­grad als den “ana­tolis­chen Schafhirten” zuge­s­tanden. Zu dieser Dis­tanzierung trägt auch bei, dass türkische Inve­storen zu großspurig auf­trat­en, sich an der Stelle der Russen mit dem Gehabe des “Fam­i­lien­pa­tri­archen” wie Kolo­nial­her­ren auf­führten und dabei Maschi­nen verkaufen woll­ten, die “in Ana­tolien bere­its aus­rang­iert waren”. 
Ein solch­es Gehabe seien die Usbeken, die nie Bestandteil des Osman­is­chen Reich­es (son­dern mit Timur Lenk gefährliche Geg­n­er) waren, endgültig leid.

 

*1) Nach dem Zer­fall des “Gök­türkischen Staates” grün­de­ten diese “Ur — Uig­uren” — Cha­gatai- türkische Stämme aus dem Orhun- und Selenge-Tal — den drit­ten großen türkischen Staat (741 — 840), der sich vor allem durch inten­sive Han­del­skon­tak­te ausze­ich­nete. Die Nach­fol­ger dieses Stammes besiedeln heute das Gebi­et “Ost-Turkestan”, die chi­ne­sis­che Prov­inz Sinkiang vor allem im Gebi­et des Tarim-Beck­ens. Das Uig­urische Reich zer­brach, als kirigi­sis­che Kipchak-Türken die Haupt­stadt der Uig­uren angrif­f­en. 
Nach dem Zer­fall des Uig­urischen Reich­es grün­de­ten andere türkische Stämme — die Kar­luk, Cig­il und Argul das türkische Kara­han-Reich, das den Islam als offizielle Staat­sre­li­gion nach Zen­tralasien brachte.
Auch dieses Reich zer­brach sehr schnell. Ost-Kara­han existierte bis 1211, bis es unter die Herrschaft der auf­streben­den, stam­mver­wandten Seld­schuken geri­et. 
Auch dieses Reich war nicht von langer Dauer. Unter den Hufen der Mon­golen erstar­ben die eige­nen türkischen Rei­he — bis spätestens unter Timur Lenk wieder die alte Rival­ität zwis­chen den Nomaden (Stich­wort: Gold­ene Horde) und den Oasen­bauern wieder zum Aus­bruch kam.

*2) Im Gegen­satz zu den Turkme­nen, die sich um ein gutes Ver­hält­nis zu den Tal­iban bemüht­en und eine “Re-Islamisierung” zuließen, lies der usbekische Präsi­dent Tausende von “Islamis­chen Fun­da­men­tal­is­ten” in die Gefäng­nisse steck­en. Usbek­istan unter­stützte den Führer der usbekischen Bevölkerung in Afghanistan und erlaubte die Nutzung mehrerer Stützpunk­te durch die USA

 

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Botschaft der Repub­lik Usbek­istan www.uzbekistan.de