Arabien — der “fruchtbare Halbmond” — Israel


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1.1 Hebräisch — die Staatssprache Israels:
Die geo­graphis­che Ein­bindung, die gemein­same geschichtliche Über­liefer­ung und let­z­tendlich auch die heute in Israel gesproch­ene Sprache recht­fer­ti­gen es, Israel als Fremd­kör­p­er inner­halb der semi­tisch-ara­bis­chen Welt zu besprechen. 

Hebräisch – die „mod­erne“ Aus­for­mung der kanaani­tis­chen Sprache — ist auch ein Zweig der soge­nan­nten „Südzen­tralsemi­tis­chen Sprach­gruppe“ und damit sehr eng mit dem heuti­gen Ara­bis­chen ver­wandt. Kanaani­tisch war wohl die Sprache in der „Hochzeit der jüdis­chen Könige“ unter David und Salomon. Ab dem 8. Jahrhun­dert — ver­stärkt während der Zeit der Baby­lonis­chen Gefan­gen­schaft (6. Jahrhun­dert v. Chr.) — wurde kanaani­tisch zunehmend durch eine andere semi­tis­che Sprache, das Aramäis­che, ver­drängt. Als Umgangssprache wurde es schon im 4. Jh. v. Chr. durch das Aramäis­che (der Sprache Jesu) abgelöst.
Kanaani­tisch oder — nun bess­er als Hebräisch beze­ich­net — wurde jedoch weit­er als Kirchen- und Lit­er­atur­sprache gepflegt. Mit der Errich­tung des Staates Israel wurde es im Jahre 1948 als Amtssprache einge­führt und als Umgang­sprache neu belebt. Neuhe­bräisch (ältestes Zeug­nis: die Mis­chna, 3. Jahrhun­dert n. Chr.) wurde als Iwrit Amtssprache des Staates Israel (althe­bräis­che Schrift).

1.2. Aramäisch — die Sprache des Vorderen Ori­ents um Christi Geburt:
Das 12. Jahrhun­dert vor Chris­tus war durch heftige Umwälzun­gen im Vorderen Ori­ent gekennze­ich­net. Die ägyp­tis­che Geschichte (19. Und 20. Dynas­tie) berichtet von hefti­gen Kämpfen gegen die Het­hiter in Syrien, gegen die ein­drin­gen­den Seevölk­er (Philis­ter, von denen der Name „Palästi­na“ stammt) — und let­z­tendlich wird in der Zeit von Ram­ses II (Erbauer der „Ram­sesstadt“ im Nildelta) die Abwan­derung jüdis­ch­er Stämme unter Moses und Aaron nach Palästi­na (Exo­dus) ange­set­zt.
Im 12. Jahrhun­dert vor Chris­tus wan­derten auch semi­tis­che Aramäer in Mesopotamien und Syrien ein. Später — etwa um das 8. Jahrhun­dert vor Chris­tus — ver­drängte das Aramäis­che das Akkadis­che und das Kanaanäis­che und war so im gesamten semi­tis­chen Kul­tur­raum maßge­bliche Sprache. Dareios I. (522 bis 486) machte Aramäisch (auch Reich­sa beze­ich­net) zur amtlichen Sprache des per­sis­chen Reich­es.; es blieb all­ge­meine Amtssprache im Vorderen Ori­ent, von Afghanistan bis in die Türkei, bis Ägypten und Nor­dara­bi­en, bis es nach der Eroberung des per­sis­chen Reich­es durch Alexan­der den Großen durch das Griechis­che als Staatssprache abgelöst wurde.
In Aramäisch, das sich ab dem 4. Jahrhun­dert vor Chris­tus im Vorderen Ori­ent als all­ge­meine Volkssprache durch­set­zte, wur­den Pas­sagen der Bibel (die Büch­er Esra und Daniel) ver­faßt, Aramäisch war die Kirchen­sprache einiger ortho­dox­er Kirchen.
Erst mit dem Vor­drin­gen des Islam wurde Aramäisch dann im 7. Jahrhun­dert n. Chr. vom Ara­bis­chen — der Sprache Mohammeds und des Koran — abgelöst.. Auch heute noch wird es in eini­gen abgele­ge­nen Bergre­gio­nen — in der Nähe von Damaskus, in der südöstlichen Türkei und am Urmia–See — gesprochen.