Arabien — Horn von Afrika — Djibouti

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Dschibuti (Djibouti)

Die wichtig­sten Infor­ma­tio­nen im Überblick:

Regierungs­form (Gov­ern­ment Type):Repub­lik (Repub­lic)

Dschibuti (Djibouti)

Haupt­stadt (Cap­i­tal):Dji­bouti
Ein­wohn­er (Pop­u­la­tion):

705.000 (2005)

820.000 (2010)

Fläche (qkm) (Area sq.km):23.200
Wehre­tat (Defence Budget):25 Mio. US-$ (2003)
BSP/Einwohner (GNP/Capita):910 US-$

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Dat­en außer Wehre­tat dem Fis­ch­er Weltal­manach 2005 entnommen

Geschichte und Bevölkerung:

1896 wur­den ver­schiedene franzö­sis­che Pro­tek­torate am Golf von Aden zum Staat Dschibu­ti zusam­menge­fasst, der 1977 unab­hängig wurde. Noch im gle­ichen Jahr trat das Land der ara­bis­chen Liga bei. Neben franzö­sisch ist denn auch ara­bisch eine der bei­den Amtssprachen, die in dem Land gesprochen wer­den.  Etwa 60 % der Bevölkerung gehören dem soma­lis­chen Stamm der Issa an und besiedeln den Süden des Lan­des bis nach Soma­lia. Etwa 40 % der Bevölkerung gehören zum Stamm der Afar, einem Nomaden­volk, das auch in Eritrea heimisch ist und die Wei­den zwis­chen der trock­e­nen Senke der Danakil und den Bergen am Bab el Mandab bewohnt. Der Staat ist etwa so groß wie Meck­len­burg-Vor­pom­mern — und besitzt keine Boden­schätze und  prak­tisch keine land­wirtschaftlich nutzbaren Flächen. Sein einziger Reich­tum ist die Lage — am Über­gang zwis­chen dem Golf von Aden und dem Roten Meer, ein­er der wichtig­sten Schiff­fahrtsstraßen der Welt mit jährlich 25.000 Tran­sit­be­we­gun­gen — und auf­grund der Feind­schaft zwis­chen Eritrea, Soma­lia und Äthiopi­en der wichtig­ste Hafen für Nordostafrika.

Etwa 2/3 der Bevölkerung — über­wiegend dem Islam ange­hörend — lebt in der Haupt- und Hafen­stadt, und etwa 80 % des Brut­tosozial­pro­duk­ts wer­den im Dien­stleis­tungs­bere­ich erwirtschaftet, auf­grund des Han­dels über die Straße und Bahn­lin­ie nach Addis Abe­ba (Äthiopi­en) und der Banken.

Wirtschaft:

Dschibu­ti in Afri­ka und Aden im Jemen — das sind die bei­den Häfen, die den Aus­gang (Bab el Nadab) des Roten Meeres in den Golf von Aden  und zum indis­chen Meer beherrschen.  Die ehe­ma­lige Kolo­nial­stadt wird haupt­säch­lich von seinem Hafen geprägt — der seit der Abspal­tung Eritreas die wesentliche Verbindung zum Hin­ter­land und damit zu Äthiopi­en darstellt. Sollte der Süd­su­dan tat­säch­lich unab­hängig wer­den wird auch der Tran­sit nach dem Süden des Sudan weit­er zunehmen. Der näch­st­gele­gene Hafen im Osten Afrikas — Mom­basa in Kenia — ist bere­its als Tran­sithafen für Süd­so­ma­lia, Süd­su­dan, Ugan­da, Ruan­da und Burun­di aus­ge­lastet. Daraus resul­tiert mit jährlich etwa 7 Mio. Ton­nen ein gewaltiger Warenum­schlag für Dschibu­ti. Der “alte Hafen” wo die Welthunger­hil­fe (WFP) mehrere Lager­hall­ten angemietet hat, dient inzwis­chen über­wiegend dem Umschlag von Stückgut — dem Import von Nahrungsmit­tel­spenden und Bau­maschi­nen für den Tran­sit nach Äthiopi­en aus Chi­na oder dem Export von Vieh aus Nord­so­ma­lia. Für Con­tain­er­fracht ist seit 2009 ein eigen­er Con­tain­er­hafen mit Lager­flächen für über 1 1/2 Mil­lio­nen Con­tain­er in Betrieb.  schibu­ti und Dubais “DB World” haben gemein­sam in die Erweiterung der Hafe­nan­la­gen investiert, der nicht nur ein Umschlaghafen nach dem Vor­bild Dubais wer­den soll.

Inzwis­chen haben auch Chi­ne­sen die Lage des Hafens ent­deckt. Chi­na plant eine eigene Frei­han­del­szone und will mehrere Schiffs­docks bauen. Daneben haben sich Indi­en und Sau­di Ara­bi­en entsprechende Investi­tio­nen vorgenom­men. Gut 75 % aller öffentlichen Investi­tio­nen wer­den so aus dem Aus­land finanziert.

Wirtschafts­fak­tor — Krieg gegen den Ter­ror:

Heute wird der Hafen zudem als Basis im „Kampf gegen den Ter­ror“ genutzt. Von hier aus wer­den die Seewege südlich der ara­bis­chen Hal­binsel, im Roten Meer und an der Ostküste Afrikas überwacht. Europäis­che und amerikanis­che Zer­stör­er und Fre­gat­ten, chi­ne­sis­che, indis­che und iranis­che Kriegss­chiffe stützen sich auf den Hafen von Dschibu­ti und ankern in den Pausen zwis­chen den Ein­satz­fahrten friedlich in unmit­tel­bar­er Nach­barschaft nebeneinan­der. Japan hat einen kleinen Stützpunkt für 150 Sol­dat­en errichtet, der jährliche Pachtein­nah­men von etwa 40 Mil­lio­nen Dol­lar in den Staatssäkel spült. Dazu kom­men die Pacht­gelder der alten Kolo­nial­macht Frankre­ich (2.800 Mann) und der USA (über 3.000 Per­so­n­en) mit zusam­men 70 Mio. Dol­lar jährlich — und haben so wohl Präsi­dent Ismail Omar Guelleh mit sein­er Fam­i­lie zu einem nicht unbe­trächtlichen Ver­mö­gen ver­holfen. Da ist es wohl ver­ständlich, wenn Gerüchte behaupten, dass von der US-Basis “Camp Le Monier” (auch Lemonier oder Lemon­nier) auch Drohnen zu mehr als Aufk­lärung­sein­sätzen über soma­lis­ches Ter­ro­to­ri­um starten sollen.

Neben der inter­na­tionalen Marine sind auch Mil­itär­flugzeuge in Dschibu­ti sta­tion­iert. Seefer­naufk­lär­er von Typ “P‑3 C Ori­on” sind genau­so über Dschibu­ti zu sehen wie franzö­sis­che Mirage 2000 C/D der Luft­waf­fen­hein­heit 188.  Dazu kommt nach Mei­n­ung von Le Monde (14.02.2003) das französiche 5. Übersee-Reg­i­ment und die 13. Halb­bri­gade der Fremdenlegion.

Dazu kom­men inter­ssante Tauchre­viere an der Küse des Lan­des, die Touris­ten anlocken.

Die einzi­gar­tige Lage hat auch zu entsprechen­den Investi­tio­nen geführt. Ara­bis­che Inve­storen leit­en Hotels der Sher­a­ton- und Kempin­s­ki-Ket­ten, die neben aus­geze­ich­neten Unterkün­ften (im Sher­a­ton ist vorüberge­hend die 230. und zugle­ich kle­in­ste deutsche Botschaft unterge­bracht) auch Casi­nos Platz bieten.

Die Kehr­seite — Flüchtlingslager:

Die unsichere Lage (Bürg­erkriege) und die kriegsz­er­störte und von Dür­ren heimge­suchte Wirtschaft der Nach­bar­län­der hat auch für Dschibu­ti eine Kehr­seite: min­destens 13.000 Athiopi­er, Eritreer und Soma­lier haben sich in das Land zwis­chen den Fron­ten geflüchtet. In Arhi­ba und Bal­bala sind Slums ent­standen, gegen die mit­teleu­ropäis­che Müll­halden wie aufgeräumte Oasen wirken. Mit Spenden inter­na­tionaler Organ­i­sa­tio­nen — die trotz der immensen Ein­nah­men des Lan­des zu min­destens 80 % der Sozialleis­tun­gen finanzierten — wird ver­sucht, das Elend der Flücht­line etwas zu lindern.

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Aus­län­der raus – Sol­dat­en rein: Dschibu­ti, afrikanis­ch­er Mil­itärstützpunkt von USA, Frankre­ich und Deutsch­land, ver­jagt seine Ille­galen
www.defence-forum.net

Externe Links: 
Horn of Africa a major front in war on ter­ror — (www.kuwaittimes.net
Der Welt­spiegel: Aus­lands­berichte der ARD
· Dji­bouti: Stützpunkt im Anti-Ter­ror-Ein­satz (WDR, 06.01.2002)
· Dschibu­ti: Die Angst fährt mit (NDR, 09.03.2003)

Weit­ere Län­der­in­for­ma­tio­nen:
Jahrbuch — (www.spiegel.de)
Auswär­tiges Amt Deutschland