Indien Teil 2


Indien India
Flugzeugträger:
Von 1961 bis 1997 war der leichte britis­che Flugzeugträger R 11 (VIKRANT) das Rück­grat der indis­chen Marine­flieger. Die große Bewährung­sprobe des Trägers kam im indis­chen-pak­istanis­chen Krieg von 1971, als es sein­er Trägerkampf­gruppe gelang, die See­verbindun­gen des dama­li­gen Ost-Pak­istan (jet­zt Banglade­sch) zu block­ieren.
Die VIKRANT musste aus Alters­grün­den aus­ge­mustert wer­den und liegt inzwis­chen in Bom­bay (Mum­bai) als Muse­umss­chiff vor Anker.

Seit 1987 ver­fügt Indi­en über den eben­falls ehe­ma­li­gen britis­chen Träger Her­mes, der seine Feuer­taufe im Falk­land-Krieg erhal­ten hat­te und dann einge­mot­tet wor­den war. Die R 22 (VIRAAT), Heimath­afen Bom­bay, ist mit ein­er „ski-jump“, also ein­er Star­trampe verse­hen, die speziell für die VTOL-Flugzeuge vom Typ Har­ri­er eine wirtschaftliche Start­möglichkeit gewährt. Auch dieser Träger gerät langsam an das Ende sein­er Ein­satzmöglichkeit­en. Zunehmende tech­nis­che Prob­leme ver­langten bere­its 1998 eine län­gere Werftliegezeit.

Vajag / Quelle: FAS Indi­en über­legt daher schon seit Jahren Ersatzbeschaf­fun­gen. Nach­dem Indi­en bere­its 1978/82 mit dem anspruchsvollen Umbau des Trägers Vikrant bei Mazagon entsprechen­des Know-how erwarb, lag ein ambi­tion­iert­er Eigen­bau nahe. Seit 1988 wird auch über die Absicht zum Eigen­bau eines eige­nen Träger­mod­ells berichtet. Zunächst war ein Eigen­bau auf der Cochin-Marinew­erft vorge­se­hen (Marine-Rund­schau 6/1988). Im Sep­tem­ber 1994 wurde erneut von der Absicht berichtet, einen 17.000 ts Träger selb­st zu bauen, da sich der Erwerb der ukrainis­chen Var­jag zer­schla­gen habe.
Erst im Novem­ber 1995 wurde durch Vadm. Pre­mveer Das, dem Befehlshaber des östlichen Flot­tenkom­man­dos, der Baube­ginn des neuen indis­chen Flugzeugträgers bekan­nt gegeben. Nur ein Jahr später waren die erforder­lichen Mit­tel aber im Nir­wana ver­schwun­den.
Schon im August 1998 wurde erneut die Absicht verkün­det, einen eige­nen Träger – dies­mal mit 30.000 ts größer ger­at­en – in einem Zehn­jahre­spro­jekt zu bauen, was eine Fer­tig­stel­lung nicht vor dem Jahr 2010 erwarten lies. Tat­säch­lich wurde das Schiff erst im Dezem­ber 2011 zu Wass­er gelassen — noch vor dem “offiziellen Stapel­lauf”. In der zweit­en Jahreshälfte 2012 soll die kün­ftige VIKRANT wieder zurück ins Bau­dock, wo dann schiff­stech­nis­che Anla­gen (Antrieb, Gen­er­a­toren etc) instal­liert wer­den. Wenn diese Arbeit­en fer­tig gestellt sind, soll schließlich der offizielle Stapel­lauf erfol­gen. Dann wird es noch weit­ere Jahre dauern, bis das Schiff ein­satzbere­it von der Marine über­nom­men wer­den kann. Bis dahin dürfte auch die Viraat aus­ge­mustert sein. Die fer­tige VIKRANT soll nun nach Angabe des MARINEFORUM “40.000 ts ver­drän­gen, 260 m lang und 60 m bre­it sein und eine Besatzung von 1.600 Mann haben. Gas­tur­binenantrieb (zwei Wellen) soll Höch­st­geschwindigkeit­en von min­destens 28 kn ermöglichen. Zwei Start­bah­nen (eine davon über eine Bugrampe) sollen Flug­be­trieb mit diversen Luft­fahrzeug­mustern (rus­sis­che Mig-29K Fulcrum‑D, selb­st entwick­elte Light Com­bat Air­craft (LCA) Tejas, rus­sis­che Hub­schrauber Ka-31 Helix) erlauben. Bis zu 30 Luft­fahrzeuge sollen im Hangar Platz find­en. Zur Bewaffnung (Selb­stvertei­di­gung) wer­den weit reichende Flu­gab­wehr-FK und Nah­bere­ichs-Flu­gab­wehrsys­teme (CIWS) gehören.“

Wohl als Inter­im­slö­sung ist daher immer wieder – zuerst schon 1994 – von einem Erwerb des jüng­sten Trägers der sow­jetis­chen Kiew-Klasse, der 1987 in Dienst gestell­ten Gor­shkow (ex Baku) die Rede, die nach einem inten­siv­en Umbau – optisch fällt der Weg­fall der Vorschiff­be­waffnung auf, wohl, um ein von Heck bis zum Bug durchge­hen­des Flugdeck zu erhal­ten – von Indi­en genutzt wer­den soll. Ein Geschäft, das inzwis­chen wohl “in trock­e­nen Tüch­ern” ist, und der indis­chen Marine auch in den näch­sten Jahren eine trägergestütze Präsenz im indis­chen Ozean erlaubt. Im Som­mer 2012 wurde die VIKRAMADITYA (ex-ADMI­RAL GORSHKOV) nach den Umbaut­en ersten Seeer­probun­gen unter­zo­gen.  Ins­ge­samt mehr als 1,7 Mrd. Euro lies sich Indi­en für Instand­set­zung und Umbau des Schiffes sowie 28 Trägerkampf­flugzeuge Mig-29K Fulcrum‑D kosten.

Neben dem Eigen­bau eines Trägers set­zt Indi­en auch zunehmend auf den Eigen­bau entsprechen­der Flugzeuge. Waren die Träger­flugzeuge der let­zten Gen­er­a­tion (Har­ri­er und MiG-29 K) noch exportiert, so wird die MiG-29 K kün­ftig durch eine Trägerver­sion des indis­chen Light Com­bat Air­craft (LCA) mit ver­stärk­tem Fahrw­erk, Fang­hak­en und Auftrieb­sklap­pen an der Flügelvorderkante ergänzt.
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Die Hauptwerften liegen in Bom­bay (Mazagon-Ship­yard) und Kalkut­ta (GRSE)

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