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Landstreitkräfte:
Im Jahre 1991 bestand beispielsweise die Bewaffnung der 1. Panzeraufklärungsdivision aus dem leichten Panzer Cadillac Gage Stingray (Panzerkanone 105 mm), während die 2. Division mit amerikanischen M45A5 und chinesischen KPz Modell 69 ausgerüstet war.
Gleichzeitig wurde die Eigenproduktion von Waffen vorangetrieben, so fertigte Thailand das deutsche Sturmgewehr HK-33 und als Weiterentwicklung des amerikanischen M 16 das RPS-001, mit dem die Elitetruppen der thailändischen SF-Verbände ausgerüstet wurden.
Dieses Bestreben führte soweit, dass mit der Endmontage von Panzerhaubitzen M 101 auch der Einstieg in den Bau schwerer Panzergeräte erfolgte, obwohl Thailand die dazu nötige Schwerindustrie fehlt.
Luftstreitkräfte:
In Analyse der Schwächen aus den Grenzkonflikten mit Laos und vietnamesischen Truppen entschied sich die Luftwaffe Thailands 1985 für die Beschaffung von F‑16 (Fighting Falcon), deren erste 1988/89 in Dienst gestellt wurden. Daneben befinden sich Varianten der F‑5 (F‑5E Tiger II und F‑5A Freedom Fighter) im Dienst.
Zusätzlich hat Thailand inzwischen weitere Flugzeuge wie überzählige A‑7E/TA-7C Corsair II aus US-Navy-Beständen, europäische Alpha-Jet und MiG 21 östlicher Herkunft in Dienst gestellt.
Seestreitkräfte:
Obwohl Thailand kaum territoriale Differenzen im Bereich seiner Küste (mit einer Länge von über 3.200 km) hat, fällt vor allem der starke Ausbau der thailändischen Marine ins Auge.
Nach einer zunächst überwiegend auf US-Produkte ausgerichteten Beschaffung erweitert Thailand auch hier den Lieferantenkreis.
Flaggschiff der Marine ist der 1997 in Dienst gestellte Flugzeugträger Charie Naruebet spanischer Herkunft, der mit bis zu 12 Harrier-VSTOL-Flugzeugen, und 14 SeaKing oder 6 Chinook Hubschraubern ausgestattet ist.
Thailand verfügt — nach dem Rückzug der US-Flotte — damit über den einzigen einsatzfähigen Flugzeugträger im Bereich des südchinesischen Meeres, das mit den Auseinandersetzungen um die Spratley-Inseln in unmittelbarer Nachbarschaft wichtiger Schiffahrtsrouten zu einem der sensibelsten Bereich der Weltmeere gehört — und das, obwohl Thailand selbst keine territorialen Ansprüche auf diese Inseln erhebt.
Die US-amerikanischen Fregatten der Pinklao-Klasse (US-Cannon) und der Tachin-Klasse (US Tacoma) wurden durch gebrauchte Fregatten der US-Knox-Klasse (2 Stück) und vor allem chinesische Neubauten (Naresuan-Klasse, chin. Tys 25 T und Chao Phraya — chin. Typ 043T(043 HT = Jianhu III) ersetzt, während eine britische Ausbildungsfregatte (Makut Rahakumarn) seit Jahren die europäische Schiffsbautechnologie repräsentiert.
Die Korvetten bestehen nach wie vor aus amerikanischen Typen (Ratanakosin Klasse = am. PFMM Mk 16; Tapi-Klasse = amerikan. PF 103),
und bei den Patrouillenbooten haben die italienischen BMB-2309-Typen (Ratcharit-Klasse) sowie die deutschen TNC-45 Entwürfe (Prabrarapak-Klasse) inzwischen starke Konkurrenz durch chinesische Produkte (Hua Hin-Klasse) erhalten, während mit den 6 Booten der Sattahip-Klasse auch selbst gefertigte Boote (1982 — 1986) im Dienst stehen.
Auch die Landungsflotte ist mit Schiffen der Sichang Klasse (franz. PS 700 Typ), und den ex-US LST 542 (Chang- oder Anthong-Klasse) und LSM 1- Typen “multinationalen” Ursprungs, wobei an dieser Stelle eingefügt werden sollte, dass sich fast alle ASEAN-Staaten noch der veralteten Landungsboote der amerikanischen LST 542 Klasse bedienen, was bei gemeinsamen Einsätzen die gegenseitige Unterstützung (Ersatzteile) erleichtert.
Die Minenjagd- und Minensuchboote wurden — nachdem diese Flotte zunächst nur aus deutschen M 48 Typen (Bang Rachan-Klasse) bestand — ebenfalls stark erweitert und um Schiffe der italienischen Gaeta/Lerici II-Klasse) wie auch der Thalang- Klasse ergänzt.
Dieses Rüstungsprogramm ist nicht billig und muss erst einmal finanziert werden.