Seeleute der US Navy sollen für gute Arbeit künftig auch mit einer Art “Landgang in See” belohnt werden.
PELELIU Bildquelle: US Navy |
Das Programm „Liberty at Sea“ zielt vorerst nur auf junge Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere (E‑1 bis E‑5 bis einschl. Petty Officer Second Class). Sie sollen bei guten Leistungen einen Tag Freizeit erhalten, an dem sie an Bord nicht am täglichen Dienst teilnehmen brauchen, sich persönlichen Interessen widmen können und sogar Zivil tragen dürfen. Sie dürfen Schiffsbücherei, Friseur, Kantine und Wäscherei „außer der Reihe“ nutzen, werden zu einem Brunch mit dem Kommandanten eingeladen – und dürfen sich in den Messen bei der Essensausgabe ganz vorn in die Reihe stellen. Nach Feedback durch die Betroffenen soll das Programm um weitere sinnvolle Maßnahmen erweitert werden.
Ein erster „Truppenversuch“ hat schon vor einiger Zeit an Bord des amphibischen Trägers NASSAU (TARAWA-Klasse) stattgefunden, und dessen Schwesterschiff PELELIU will nun auf die damals gemachten guten Erfahrungen „aufsatteln“. Das Schiff hat im Mai seinen Heimathafen San Diego zu einer siebenmonatigen Einsatzfahrt verlassen und nach ersten Operationen im Westpazifik jetzt in die Golfregion verlegt. Im dortigen Einsatz besteht keine Möglichkeit, verdienten Besatzungsmitgliedern zusätzliche Freizeit an Land zu geben. So sollen sie für gute Leistungen nun mit einem quasi „Landgang“ an Bord belohnt werden. Zunächst einmal durften am 2. August 20 Seeleute die positive „erzieherische Maßnahme“ an Bord in Anspruch nehmen. Weitere 20 sollten einige Tage später folgen. Die Schiffsführung hofft, künftig in jeder Woche an zwei Tagen jeweils 20 Seeleuten einen „freien Tag“ gewähren zu können. Übrigens: das Schiff hat fast 1.000 Mann Besatzung. Die durch den „Ausfall“ der Belohnten für die anderen Besatzungsmitglieder entstehende Mehrarbeit dürfte damit verschmerzbar sein, zumal ja auch diese darauf hoffen können, in den Genuss dieses Programms zu kommen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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