Planmäßig konnte das zweite neue U‑Boot der südafrikanischen Marine (SAN) am 26. April in seinem künftigen Heimathafen begrüßt werden.
Schwesterboot MANTHATISI, eine Fregatte und Wasser sprühende Schlepper sowie an der Pier der Verteidigungsminister nebst Marineführung empfingen S‑102 CHARLOTTE MAXEKE beim Einlaufen in Simonstown.
Am 14. März war das U‑Boot bei ThyssenKrupp Marine Systems in Emden getauft worden und hatte sich zwei Tage später begleitet vom Versorger DRAKENSBERG auf die lange Überführungsfahrt gemacht. Nur ein einziger Versorgungsstopp im spanischen Rota unterbrach die Reise. Dieser Aufenthalt dauerte allerdings länger als geplant. S‑102 und sein Begleiter mussten in der Biskaya einen schweren Sturm abwettern, und in Rota galt es erst einmal, Seeschäden zu beseitigen. Erst nach einer Woche, am 31. März, konnte sich S‑102 auf den Weitermarsch machen.
Um auf jeden Fall das zeitgerechte Einlaufen in Simonstown zu garantieren, musste das U‑Boot zunächst allein fahren; die nachfolgende DRAKENSBERG hatte aber schnell den 400-Meilen Vorsprung wieder aufgeholt. Am 4. April fuhren beide Einheiten wieder nebeneinander. Am 16. April wurde das U‑Boot vor der westafrikanischen Küste von der DRAKENSBERG mit Betriebstoffen versorgt – die erste Seeversorgung eines U‑Bootes der SAN seit den Tagen der alten DAPHNE-Klasse. Am 22. April verließ die DRAKENSBERG das U‑Boot und fuhr – um Termine einzuhalten – voraus. Vier Tage später lief S‑102 in Simonstown ein.
Die CHARLOTTE MAXEKE ist das zweite von insgesamt drei von TKMS für die SAN gebauten U‑Booten. Die getaucht 1.450 ts verdrängenden drei U‑Boote sind die derzeit modernste Version der diesel-elektrischen Klasse 209/1400 mod. Mit modernster Sensorik und einem integrierten Waffeneinsatz- und Führungssystem ausgerüstet, sind sie vor allem für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben optimiert. Die drei Neubauten ersetzen im Rahmen eines umfassenden Programms zur Modernisierung der südafrikanischen Marine die aus den 60-er Jahren stammenden, inzwischen ausgemusterten U‑Boote der DAPHNE-Klasse. Alle drei erhalten die Namen farbiger Frauen der südafrikanischen Geschichte.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: TKMS