Russland — Flugzeugträger ADMIRAL KUZNETSOV (Fortschreibung)

Während der Flugzeugträger ADMIRAL KUZNETSOV mit den anderen Schif­f­en der Ein­satz­gruppe im west­lichen Mit­telmeer ost­wärts ver­legte, liefen die Fre­gat­te LADNIY und der Flot­ten­tanker SERGEJ OSIPOV am 28./29 Dezem­ber zu kurzem Besuch und Nachver­sorgung in Valet­ta (Mal­ta) ein. Der Flugzeugträger führte am 29. und 30. Dezem­ber südlich von Sizilien Flug­be­trieb durch. Die rus­sis­che Marine meldete 24 Flüge mit Kampf­flugzeu­gen Su-33 Flanker sowie mehrere Hubschraubereinsätze. 

Marineforum - KUZNETSOV startet Su-33 Flanker (Foto: russ. Marine)
KUZNETSOV startet Su-33 Flanker (Foto: russ. Marine) 

Am 2. Jan­u­ar erre­ichte die Flugzeugträgere­in­satz­gruppe im zen­tralen Mit­telmeer das Seege­bi­et west­lich Kre­tas, wo weit­ere tak­tis­che Übun­gen mit auch Flu­g­op­er­a­tio­nen stat­tfan­den. Let­ztere hat­te man zuvor bei den für die Kon­trolle des regionalen inter­na­tionalen Luftraums zuständi­gen griechis­chen Behör­den angemeldet. Ähn­liche Übun­gen hat­te die ADMIRAL KUZNETSOV übri­gens an gle­ich­er Stelle und eben­falls mit griechis­ch­er „Genehmi­gung“ auch bei ihrem let­zten Aus­flug ins Mit­telmeer im Jan­u­ar 2009 durchge­führt. Flug­be­trieb beschränk­te sich erneut auf Su-33 Flanker (32 Ein­sätze) und Hub­schrauber Ka-27 Helix (9 Ein­sätze). Unklar ist, ob auf der ADMIRAL KUZNETSOV auch Kampf­flugzeuge ander­er Typen (Mig-29K Ful­crum D, Train­er Su-25 Frog­foot) mit­ge­führt wer­den; über Flüge dieser Typen gibt es jeden­falls keine Pressemeldungen. 

Nach Abschluss dieser zweitägi­gen Übun­gen ging der gesamte Ver­band am 3. Jan­u­ar südlich von Kre­ta vor Anker. Hier haben sich die Kampf­schiffe in Ruhe aus den Hil­f­ss­chif­f­en ver­sorgt, und hier hat die Ein­satz­gruppe ver­mut­lich auch das ortho­doxe Wei­h­nachts­fest (6. Jan­u­ar) ver­bracht. In den kom­menden Tagen soll der Kurs dann ins östliche Mit­telmeer führen. Erfahrungs­gemäß ste­hen dort neben Übun­gen vor allem Hafenbe­suche auf dem Pro­gramm, aber offizielle Ankündi­gun­gen dazu gibt es bish­er nicht. Bei früheren Reisen beschränk­ten sich die Besuche auf die beglei­t­en­den Kampf- und Hil­f­ss­chiffe, während die ADMIRAL KUZNETSOV selb­st in See blieb oder vor ein­er Küste ankerte. 

Im Vor­feld dieser Reise war von Besuchen in Zypern und Libanon (Beirut) die Rede. Mit Span­nung wird erwartet, ob und welche rus­sis­chen Kriegss­chiffe eventuell einen Besuch auch in Syrien durch­führen. Dazu gab es bish­er wider­sprüch­liche Mel­dun­gen, und auch eine neuer­liche „Ankündi­gung“ stößt noch auf Skep­sis. Unter Beru­fung auf die rus­sis­che Nachricht­e­na­gen­tur ITAR/TASS, die wiederum ange­blich eine „Quelle bei der rus­sis­chen Marine“ zitiert, meldet die chi­ne­sis­che Nachricht­e­na­gen­tur Xin­hua am 7. Jan­u­ar, der Zer­stör­er ADMIRAL CHABANENKO und die Fre­gat­te YAROSLAV MUDRIY wür­den zu einem mehrtägi­gen Besuch in Tar­tus ein­laufen. Ver­i­fizieren lässt sich dies nicht; die Ankündi­gung find­et sich wed­er auf den Inter­net­seit­en der rus­sis­chen Marine, noch wird sie von anderen rus­sis­chen Medi­en gemeldet. Selb­st bei ITAR/TASS wird man derzeit nicht (mehr) fündig, wen­ngle­ich nun wiederum inter­na­tionale Agen­turen die Mel­dung (im Xin­hua Wort­laut) unter Beru­fung auf eben ITAR/TASS ver­bre­it­en. So bleibt zunächst abzuwarten, ob hier mal wieder ein bloßes Gerücht lanciert wurde. 

Auszuschließen ist ein Besuch in Syrien nicht. Natür­lich birgt er für Rus­s­land die Gefahr, dass die syrische Regierung einen solchen als „Sig­nal uneingeschränk­ter Unter­stützung“ pro­pa­gan­dis­tisch auss­chlachtet (und daran hat man in Moskau sich­er kein Inter­esse); ander­er­seits beste­hen aber fre­und­schaftliche Beziehun­gen zu Syrien, es gibt kein­er­lei inter­na­tion­al verbindliche Sank­tio­nen, und die Beschränkung auf bloße Begleitschiffe und nicht eines Besuch­es der ADMIRAL KUZNETSOV selb­st gäbe Rus­s­land einen gewis­sen diplo­ma­tis­chen Spiel­raum. Möglicher­weise wird man in Moskau auch zunächst das Ergeb­nis eines Zwis­chen­bericht­es der Beobachter­mis­sion der Ara­bis­chen Liga abwarten, bevor man sich mit offiziellen Ankündi­gun­gen fest legt. 

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