Malaysia

Weit ent­fer­nt von heimatlichen Gewässern kreuzt zur Zeit die neue mala­y­sis­che Korvette KEDAH.

Erst­mals besuchte das Off­shore Patrol Ves­sel vom Typ MEKO-100 das fer­nöstlich-rus­sis­che Wladi­wos­tok. Am 7. August lief die KEDAH hier für einen dre­itägi­gen offiziellen Besuch ein. Anlass für die weite Reise gab der 40. Jahrestag der Auf­nahme diplo­ma­tis­ch­er Beziehun­gen zwis­chen Malaysia und der dama­li­gen Sow­je­tu­nion. Für die Besatzung gab es in Wladi­wos­tok das weltweit übliche, weit gefächerte Rah­men­pro­gramm mit kul­turellen Ver­anstal­tun­gen, sportlichen Wet­tkämpfen, Aus­flü­gen, gegen­seit­i­gen Besuchen und natür­lich diversen Empfän­gen und Par­ties. Let­ztere dürften mit Rück­sicht auf den moslemis­chen Glauben der Besuch­er trotz der berühmt-berüchtigten rus­sis­chen Gast­fre­und­schaft allerd­ings deut­lich weniger feucht-fröh­lich aus­fall­en als bei anderen Mari­nen üblich. Marineforum KEDAH (Foto: IMDEX ASIA) Die KEDAH ist erstes von zunächst ein­mal sechs Schif­f­en, die 1998 für Hochseep­a­trouillen und Schutz des inter­na­tionalen Seev­erkehrs in den notorischen Piratenge­bi­eten der Straße von Malak­ka bestellt wor­den waren. Das Design lieferte die deutsche Blohm + Voss, wobei die ersten bei­den Ein­heit­en von der Ger­man Naval Group (mit HDW, Blohm+Voss, Thyssen und Fer­rostaal) in Deutsch­land vorge­fer­tigt und dann in Malaysia aus­gerüstet, die anderen vier Schiffe schließlich mit deutsch­er Hil­fe ganz in Malaysia gebaut wer­den sollten.

Die KEDAH war wie geplant 2003 in einem Spezial­trans­ports­chiff von Deutsch­land nach Malaysia über­führt wor­den, kon­nte dann jedoch wegen Miss­man­age­ment und Kor­rup­tion bei der mit der Fer­tig­stel­lung beauf­tragten mala­y­sis­chen Werft mit 18 Monat­en Ver­spä­tung erst im ver­gan­genen Jahr von der Roy­al Malaysian Navy über­nom­men wer­den. Inzwis­chen scheinen sich die Gemüter vor Ort wieder beruhigt zu haben. Auch das zweite, eben­falls noch in Deutsch­land vorge­fer­tigte Schiff (PAHANG) ist mit­tler­weile in Dienst gestellt, und der Bau der anderen vier Ein­heit­en in Malaysia kommt nun offen­bar voran; das erste dieser Schiffe soll kurz vor der Fer­tig­stel­lung ste­hen. Wie es nach Abliefer­ung der sech­sten Korvette weit­er geht, ist derzeit noch offen. Der ursprüngliche Ver­trag sah Optio­nen zum Bau von bis zu 21 weit­eren Off­shore Patrol Ves­sel MEKO-100 RMN vor. 

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