Seit nunmehr 14 Jahren treffen sich alljährlich Minenabwehrkräfte zahlreicher Marinen vor den Küsten der Baltischen Staaten, um gemeinsam die Altlasten zweier Weltkriege zu beseitigen.
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1996 hatte es im Riga Busen eine erste zunächst noch bilaterale deutsch-lettische Übung gegeben. Schon ein Jahr später mündete dieses „Baltic Sweep“ in die multinationale Übung „Open Spirit“, die seitdem jährlich im Rotationsverfahren vor Estland, Lettland und Litauen stattfindet. Die Übungen fanden ihre Heimat zunächst unter dem Dach der NATO-Initiative „Partnership for Peace“ (was nicht zuletzt die Teilnahme von Nicht-NATO Marinen „politisch“ ermöglichte). Der operative Nutzen für die Teilnehmer ist beträchtlich. Nur sehr selten haben Minenabwehreinheiten die Möglichkeit, abseits jeder Übungskünstlichkeit unter realen Einsatzbedingungen — „Open Spirit“ ist denn auch eher Operation als bloße Übung — scharfe Minen und Munition zu suchen und zu entschärfen. Nicht von ungefähr beteiligten sich schließlich auch Minenabwehreinheiten von Nicht-Ostseeanrainern wie Frankreich, Großbritannien und Norwegen. Ab 2003 brachte sogar die russische Baltische Flotte Minenjagdboote in die jährlichen Übungen ein; der Georgien-Konflikt 2008 sorgte hier zwar für eine Unterbrechung, aber in diesem Jahr ist die russische Marine mit zwei Booten wieder mit von der Partie. “Open Spirit 2010” findet vor den Küsten Litauens statt. Insgesamt 16 schwimmende Einheiten und drei Taucherteams aus zehn Ländern (Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen und Russland), sind dazu nach Klaipeda angereist. Am 27. August trafen sich die Teilnehmer dort zu einer kurzen vorbereitenden Hafenphase und gegenseitigem Kennen lernen. Am 30. August beginnen dann die Operationen in See; “Open Spirit” 2010 soll nach einem Debriefing am 8. September enden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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