(nur maritime Aspekte)
Meldungen der Rebellen zu einer Eroberung des Ölhafens Breda erwiesen sich als verfrüht. Offenbar brachten sie nur einen Teil des Hafens unter ihre Kontrolle, und dies auch wohl nur vorübergehend. Kämpfe dauern unvermindert an. Wenn sich Gelegenheit bietet, greifen auch vor der Küste operierende NATO-Schiffe in das Geschehen an Land ein. Auf dem britischen Hubschrauberträger OCEAN eingeschiffte Kampfhubschrauber Apache der British Army zerstörten am 19. Juli bei Al Khums (westlich Misrata) Stellungen und Fahrzeuge Gaddhafi-treuer Truppen. Am gleichen Tag unterstützte vor Zlitan die britische Fregatte IRON DUKE (TYPE 23) Nachtangriffe von NATO-Kampfflugzeugen auf Stellungen Gaddhafi-treuer Truppen. Aus dem 114-mm Hauptgeschütz abgefeuerte Leuchtgranaten lieferten den Kampfflugzeugen Licht für präzise Angriffe.
IRON DUKE Bildquelle: US Navy |
Die IRON DUKE befindet sich auf dem Rückweg von einem fünfmonatigen Einsatz im Persischen Golf. Während der Mittelmeerpassage nimmt sie vor Libyen für einige Tage den Platz des Zerstörers LIVERPOOL (TYPE 42) ein, der kurzzeitig für einen Hafenbesuch abgelaufen ist.
Internationale Sanktionen haben die staatliche libysche Reederei General National Maritime Transport’s (GNMTC) komplett „aus dem Geschäft geworfen“. Die meisten ihrer Schiffe liegen untätig vor der Mittelmeerküste vor Anker; Aufträge gibt es nicht. Sicher auch in einem Versuch des Gaddhafi-Regimes, Geld in die zunehmend leere Kriegskasse zu bringen, wurden die Schiffe nun zwei asiatischen Firmen zur Übernahme angeboten.
Drei im Rahmen der NATO Operation „Unified Protector“ vor Libyen eingesetzte Schiffe haben ihren Einsatz beendet. Der italienische Flugzeugträger GIUSEPPE GARIBALDI kehrte am 19. Juli nach Tarent zurück; die rumänische Fregatte REGELE FERDINAND lief am 21. Juli im Heimathafen Konstanta ein. Am 20. Juli verabschiedete sich das belgische Minenjagdboot NARCIS aus dem NATO-Verband SNMCMG‑1 und trat den Rückmarsch in Richtung Heimat an. Am 31. Juli wird das Boot in Zeebrügge zurück erwartet.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.