Nach teils heftigen Diskussionen („Rückfall in Zeiten des Kolonialismus“) hat die Regierung entschieden, die offiziellen Bezeichnungen von Marine und Luftwaffe wieder in „Royal Canadian Navy“ und „Royal Canadian Air Force“ zu ändern. Für die Landstreitkräfte bleibt es – analog zum britischen Pendant — bei der bisherigen Bezeichnung „Canadian Army“.
Das „königliche“ Attribut war in den 1960-er Jahren gestrichen worden, als die kanadischen Teilstreitkräfte unter der Bezeichnung „Canadian Forces“ in integrierten Streitkräften zusammengefasst wurden. Für die kanadische Marine endeten damals fünf Jahrzehnte Eigenständigkeit als (1910 gegründete) Royal Canadian Navy. Aus ihr wurde das Canadian Maritime Forces Command. Interessanterweise behielten kanadische Kriegsschiffe aber trotzdem unverändert den Suffix HMCS „Her Majesty’s Canadian Ship“.
Die Diskussionen um Sinn oder Unsinn der Umbenennung hatten in den letzten Jahrzehnten nie aufgehört – und sie werden nach der nun erfolgten Rückbesinnung sicher auch unvermindert weiter gehen. Weder Monarchisten noch Republikaner (vor allem aus der frankophilen Provinz Quebec) sind geneigt, ihren jeweiligen Standpunkt aufzugeben. Die Regierung hat ihre Position jedenfalls gefunden. Verteidigungsminister Peter McKay erklärte es sei an der Zeit gewesen, diesen „historischen Fehler“ zu korrigieren. Die kanadischen Streitkräfte hätten damals “ein wichtiges Element ihrer Wurzeln aufgegeben”.
Zur Zeit ist noch unklar, ob die Rückkehr zu den alten Bezeichnungen auch Folgen auf Kommandostruktur, Uniformen oder Flaggen haben wird.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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