Wenn im Sommer die Gewässer der Arktis vorübergehend befahrbar werden, ist auch immer die Zeit für militärische Übungen im sonst meist unzugänglichen kanadischen Norden gekommen.
Dazu gehören die jährlichen Manöver der „Nanook“-Serie, zu denen regelmäßig auch die kanadische Marine Einheiten weit nach Norden verlegt. Am diesjährigen „Nanook 11“ sind die Fregatte ST. JOHNS und die beiden Küstenverteidigungsboote MONCTON und SUMMERSIDE (KINGSTON-Klasse) beteiligt. Wie schon in den letzten Jahren, nehmen auch Schiffe anderer Arktis-Anrainer teil. Die US Küstenwache hat ihr Wachschiff WILLOW abgestellt; auch ein dänisches Wachschiff ist zeitweilig in die Aktivitäten eingebunden. Medienmeldungen über die Teilnahme auch eines russischen Schiffes wurden allerdings als „bloßes Gerücht“ dementiert.
SUMMERSIDE bei Nanook-11 Bildquelle: RCN |
„Nanook 11“ hat bereits am 4. August begonnen und soll noch bis zum 25. August andauern. Die Übung wird in zwei Phasen durchgeführt. Phase 1 fand bis zum 20. August in der Kanadischen Nordwest-Passage statt. Auf Cornwallis Island, in der Davis Strait, der Baffin Bay und im Lancaster Sound sollten vor allem Patrouillen und Präsenz die territorialen Ansprüche Kanadas untermauern. In dieser Phase ist „Nanook 11“ denn auch weniger bloße Übung als vielmehr Operation.
Phase 2 wird dann eine Notfallübung, an der neben allen drei Teilstreitkräften auch zahlreiche andere paramilitärische und zivile Organisationen und Behörden teilnehmen. Hier sind zwei Szenarien „abzuarbeiten“: einmal ein größerer Flugunfall in der Nähe von Resolute Bay, zum zweiten dann ein simulierter Seenotfall nördlich der Baffin Bay im Scrathona Sound.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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