Die israelische Marine muss den geplanten Erwerb moderner Fregatten offenbar erst einmal ad acta legen.
SA’AR 4.5 FK-Korvette (Foto: Deutsche Marine) |
Nach Berichten örtlicher Medien lässt das Budget im Verteilungskampf mit den anderen Teilstreitkräften die Realisierung des Vorhabens nicht mehr zu; die Entscheidung für die Beschaffung eines dritten U‑Bootes DOLPHIN-II (AIP) mag dabei auch eine Rolle gespielt haben. Moderne, etwa 2.500 – 3.000 ts großen Korvetten/Fregatten standen seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste der israelischen Marine. Sie sollten vor allem auch die operative Reichweite über das Rote Meer hinaus bis in den Indik hinein erhöhen.
Um Gelder der US-Militärhilfe nutzen zu können, standen zunächst in den USA zu bauende Schiffe im Vordergrund. Das Interesse konzentrierte sich auf eine mit dem Gefechtsführungssystem Aegis ausgerüstete Variante des von Lockheed-Martin für die US-Navy entwickelte Littoral Combat Ship (LCS). Nach einer offiziellen Exportanfrage schien das Projekt auch schon in trockenen Tüchern. Im Juni 2009 berichten Fachzeitschriften dann überraschend, dass man auf LCS verzichten und auch eine von Northrop Grumman angebotene Alternative nicht wahrnehmen werde. Stattdessen werde jetzt mit der deutschen TKMS über eine Variante der MEKO A‑100 verhandelt.
Als Hauptgrund für die Kehrtwende wurde der Wunsch genannt, sich aus Importabhängigkeiten zu lösen und die Schiffe unter einem Lizenzabkommen bei Israel Shipyards in Haifa zu bauen – nicht zuletzt, um dort nationale Fähigkeiten zum Bau größerer Kriegsschiffe zu entwickeln.
Ob es diesbezüglich bereits zu Vorvereinbarungen mit TKMS gekommen ist, ist nicht bekannt. Nun scheint das Vorhaben ohnehin erst einmal vom Tisch, auch wenn eine Wiederbelebung natürlich nicht auszuschließen ist, vor allem falls „zusätzliche Geldquellen“ erschlossen werden können. Offiziell verkündete Alternative soll der Bau von zwei weiteren 500-ts FK-Korvetten der SA’AR‑4.5‑Klasse (Projekt NIRIT) werden. Um deren Bau finanziell zu „unterfüttern“ sollen die letzten beiden noch im Bestand befindlichen FK-Korvetten der SA’AR-4-Klasse nach mehr als 30 Dienstjahren ausgemustert werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.