Ende September wird die US Navy wieder alle 13 „Coastal Patrol Craft“ der CYCLONE-Klasse in ihrem Bestand haben

Mit Höch­st­geschwindigkeit­en um 35 Knoten sind 350 ts großen CYCLONE die einzi­gen „Schnell­boote“ der US Navy, kom­men aber nicht in üblichen S‑Boots-Rollen (Über­wasserseekrieg) zum Ein­satz. Kleinere Schnell­boote spie­len bei der vornehm­lich auf glob­ale Oper­a­tio­nen fokussierten US-Navy seit Jahrzehn­ten prak­tisch keine Rolle. Sie kön­nen nicht auf eigen­em Kiel mit den Car­ri­er Strike Groups oder amphibis­chen Ein­satz­grup­pen über große Ent­fer­nun­gen in ein Ein­satzge­bi­et ver­legen, müssen immer in mehreren Etap­pen nachge­führt oder aufwändig an Bord eines Spezial­trans­ports­chiffes dor­thin gebracht wer­den.

Marineforum - Boot der CYCLONE-Klasse (Foto US Navy)
Boot der CYCLONE-Klasse
Bildquelle: US Navy

Als den­noch in den 1990-er Jahren 14 solche Boote für die US-Navy gebaut wur­den (eigentlich soll­ten es sog­ar 16 wer­den), waren diese denn auch nicht für „nor­male“ Flot­tenein­sätze gedacht. Sie soll­ten vielmehr den Navy SEALs als Ein­satz­plat­tform für Kom­man­do­op­er­a­tio­nen dienen. Die Kampf­schwim­mer gaben dann allerd­ings Fast Inser­tion Craft vom Typ PEGASUS Mk V den Vorzug und schick­ten die CYCLONE zur Flotte zurück. Dort hat­te man zunächst keinen Bedarf. Ein Boot wurde an die philip­pinis­che Marine abgegeben, die anderen gele­gentlich zur Bekämp­fung des Dro­gen­schmuggels eingesetzt. 

Nach den Ter­ro­ran­schlä­gen des Sep­tem­ber 2001 fan­den sie im Rah­men von Home­land Secu­ri­ty in der Überwachung der US-Küstengewäss­er eine neue Ein­satzrolle. Da dies tra­di­tionell Auf­gabe der US Coast Guard ist, wur­den 2004 fünf Boote denn auch an die USCG aus­geliehen (und die US-Navy freute sich über die damit ver­bun­de­nen Per­son­aleinsparun­gen). Inzwis­chen aber hat der Dauere­in­satz im Per­sis­chen Golf hat die Bedarf­s­lage der Marine grundle­gend verän­dert. CYCLONE erwiesen sich als per­fekt geeignet für die Überwachung der irakischen Küstengewäss­er und die Sicherung der Ölver­ladeein­rich­tun­gen. Fünf der acht der Marine verbliebe­nen Boote sind denn auch per­ma­nent in Bahrain sta­tion­iert, die restlichen drei wer­den in den USA zur Ein­satzaus­bil­dung der (rotieren­den) Besatzun­gen benötigt. 

Um die Belas­tung dieser acht Boote zu reduzieren und bei gle­ichem Präsen­zum­fang eine zyk­lis­che Instand­set­zung der Boote zu ermöglichen, wer­den nun alle an die Coast Guard abgegebe­nen Boote wieder zur die US-Navy zurück trans­feriert. Zwei Boote kehrten schon 2010 zurück; mit der Rück­gabe der TORNADO soll die „Auslei­he“ im Sep­tem­ber ihren endgülti­gen Abschluss find­en. Inzwis­chen scheint auch die Zukun­ft der Boote gesichert. War man zunächst davon aus­ge­gan­gen, dass sie in weni­gen Jahren aus­ge­mustert wür­den, ist nun von ein­er „Lebensver­längerung“ „bis 2023–26“ die Rede. Im ver­gan­genen Jahr ent­deck­te struk­turelle Schä­den (Risse, Kor­ro­sion) scheinen sich damit als nicht so schw­er­wiegend her­aus­gestellt zu haben, wie zunächst befürchtet. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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