Die US Navy hat den ersten größeren Tropensturm der diesjährigen Hurrikansaison weitgehend unbeschadet überstanden

Auch wenn Hur­rikan „Irene“ let­z­tendlich doch nicht ganz so stark war wie zunächst befürchtet, ließen die Vorher­sagen keine Alter­na­tive zu Vor­sichts­maß­nah­men. An Land wur­den Gebäude und Anla­gen so weit irgend möglich gesichert. Flugzeuge und Hub­schrauber wur­den auf ent­fer­nte Flug­plätze im Inland verlegt, 

Marineforum - Irene trifft auf die US-Ostküste (Foto: NOAA)
Irene trifft auf die US-Ostküste (Foto: NOAA)

oder in „sturm­sicheren“ Hangars unterge­bracht. Alle seefähi­gen Schiffe wur­den in See befohlen, wo sie den Tropen­sturm in sicher­er Ent­fer­nung abwet­tern soll­ten. Größere Kampf­schiffe und Hil­f­ss­chiffe haben mit den Aus­läufern eines Hur­rikans auf offen­er See weitaus weniger Prob­leme als im „sicheren“ Hafen. An der Pier beste­ht immer die Gefahr, dass Schiffe sich durch Wind­böen los­reißen und dann manövrierun­fähig quer durch den Hafen getrieben wer­den, oder dass sie durch die mit dem Hur­rikan ein­tr­e­f­fende, oft mehrere Meter hohe Flutwelle (bei „Irene“ waren es schließlich nur etwa 1,5 m) auf die Pier gewor­fen werden. 

In der Nor­folk Naval Base und im amphibis­chen Stützpunkt Lit­tle Creek macht­en sich 27 Ein­heit­en, ange­führt vom für diese Oper­a­tion als „Flag­gschiff“ benan­nten Flugzeugträger EISENHOWER, auf den Weg in See, um Dis­tanz zu „Irene“ zu gewin­nen und die Pas­sage des Tropen­sturms in sicher­er Ent­fer­nung zur Küste abzuwarten. Einige Schiffe liefen fast 600 sm weit in den offe­nen Atlantik. Weit­ere 28 nicht seeklare Schiffe (u.a. Werftlieger in New­port News) wur­den an beson­ders geschützte Piers und Liege­plätze ver­holt und dort zusät­zlich gesichert. Weit­er nördlich liefen vier U‑Boote aus der New Lon­don Sub­ma­rine Base (bei Gro­ton, Con­necti­cut) aus. 

In See wurde die Amphibi­ous Task Force 6 (ATF 6) gebildet. Ange­führt vom amphibis­chen Träger WASP soll­ten die Dock­lan­dungss­chiffe OAK HILL, NEW YORK, SAN ANTONIO, GUNSTON HALL und PONCE sich mit eingeschifften Hub­schrauber­staffeln für mögliche Hil­f­s­maß­nah­men an der US Ostküste bere­it hal­ten. Als klar wurde, dass „Irene“ weniger stark war als befürchtet und die Nation­al­gar­de keine zusät­zliche Hil­fe benöti­gen würde, wur­den drei Dock­lan­dungss­chiffe wieder aus der Bere­itschaft her­aus genom­men. Sie kehrten mit den anderen Kampf­schif­f­en nach Nor­folk zurück, während die WASP mit den Dock­lan­dungss­chif­f­en NEW YORK und SAN ANTONIO zunächst noch vor die Küste von New Jer­sey ver­legte. Nach Ent­war­nung kehrten dann aber auch diese drei amphibis­chen Kampf­schiffe am 2. Sep­tem­ber wieder nach Nor­folk bzw. Lit­tle Creek zurück. Dort ist nun erst ein­mal Aufräu­men ange­sagt, denn gän­zlich spur­los ist „Irene“ an den Stützpunk­ten natür­lich nicht vor­bei gegangen. 

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