Die brasilianische Marine übernimmt drei in Großbritannien ursprünglich für Trinidad & Tobago gebaute Wachschiffe.
Eines der fertigen OPV — schon in den Farben von Trinidad & Tobago (Foto: BAe Systems) |
2007 hatte die britische Vosper-Thornycroft Group (gehört heute zu BAe Systems) den Auftrag erhalten, für die Küstenwache des karibischen Inselstaates drei moderne, mit Rohrwaffen bestückte und für Hubschrauberflugbetrieb ausgelegte Offshore Patrol Vessel zu bauen. Die 90m-Schiffe sollten die Fähigkeiten zur Überwachung der Erweiterten Wirtschaftszonen (Gas- und Ölvorkommen) und zur Bekämpfung des regionalen Drogenhandels signifikant erhöhen.
Mit etwas mehr als einem Jahr Verspätung – und zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Baukosten – waren im Herbst 2010 zwei der Schiffe übergabefertig, und das dritte sollte gerade Probefahrten beginnen, da kündigte die Regierung von Trinidad & Tobago völlig überraschend den Vertrag. Grund waren wahrscheinlich finanzielle Probleme. Abseits der Öffentlichkeit erzielte man offenbar eine gütliche Einigung, wobei davon auszugehen ist, dass dies für Trinidad & Tobago wohl nicht ganz kostenlos war. BAe Systems begann nun auf dem Weltmarkt mit der Suche nach einem anderen Abnehmer für die drei Schiffe und wurde jetzt in Brasilien fündig.
Für insgesamt nur 140 Mio. Euro übernimmt die brasilianische Marine die drei Neubauten, die zuvor für ihren neuen Besitzer noch etwas modifiziert werden. Die beiden ersten OPV sollen noch in diesem Jahr den Weg über den Atlantik nach Südamerika antreten, das dritte Schiff dann 2013 folgen. Zusätzlich soll sich BAe Systems mit der brasilianischen Marine auf den anschließenden Bau weitere Schiffe dieses Typs in Brasilien verständigt haben.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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