Erstmals haben die australischen und indonesischen Streitkräfte eine gemeinsame Operation in den Gewässern im Norden Australiens durchgeführt.
Vom 16.–27. April fand in der Timorsee die erste “Coordinated Maritime Security Patrol” statt. Die australische Marine brachte dazu die in Darwin stationierten Wachboote MARYBOROUGH und ALBANY (ARMIDALE-Klasse) ein; die indonesische Marine hatte die Korvetten WIRATNO und HASAN BASRI (beide ex-DDR PARCHIM-I-Klasse) entsandt. Jeweils ein australisches (P‑3C Orion) und indonesisches NC-212) Seeaufklärungsflugzeug unterstützte die die gemeinsame Operation.
Gemeinsame Patrouille Bildquelle: austr. Marine |
Die Gewässer zwischen Indonesien und der nordaustralischen Küste sind seit jeher Tummelplatz von Schmugglern und Fischwilderern. In jüngster Zeit kommen dazu noch vermehrte Versuche von Flüchtlingen aus Sri Lanka, Afghanistan und dem Irak, von indonesischen Inseln aus Australien zu erreichen. An den Seegrenzen zwischen den Wirtschaftszonen beider Nachbarn kam es früher gelegentlich zu Spannungen, vor allem wenn Einheiten der australischen Marine oder der Zollbehörde versuchten, indonesische Fischer aus umstrittenen Gebieten zu vertreiben. In jüngster Vergangenheit hat man sich nun aber auf gemeinsame Interessen besonnen, und beide Länder beschlossen eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Durchführung ihrer jeweiligen hoheitlichen Aufgaben.
Die erste “Coordinated Maritime Security Patrol” bot neben bloßen gemeinsamen Patrouillen vor allem auch Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen. Mit Fernmeldeübungen wurden Verfahren zum gegenseitigen Informationsaustausch (Lagebildabgleich) entwickelt; eine kleine Seenotrettungsübung rundete das Vorhaben ab, das bei der Abschlusszeremonie im australischen Darwin am 27. April als voller Erfolg gewertet wurde. Beide Seiten haben keine Zweifel, dass diesem ersten Vorhaben schon bald weitere “Coordinated Maritime Security Patrols” folgen werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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