Australien — Acht neue Wachboote

Die aus­tralis­che Austal hat den Auf­trag erhal­ten, für den aus­tralis­chen Zoll / See­gren­zschutz (Cus­tom and Bor­der Pro­tec­tion Ser­vice – CBPS) acht neue Wach­boote zu bauen.

Die auf der Austal-Werft im west-aus­tralis­chen Hen­der­son zu bauen­den neuen Boote der CAPE-Klasse sollen zwis­chen März 2013 und August 2015 geliefert wer­den, wobei das erste Boot schon im Feb­ru­ar 2012 auf Kiel gelegt wer­den soll. Zum Auf­trag gehören anschließend auch min­destens acht Jahre Wartung und Instand­set­zung (in-ser­vice support). 

Marineforum - CAPE (Grafik: Austal)
CAPE (Grafik: Austal) 

Optisch zeigen die Boote der CAPE-Klasse deut­liche Par­al­le­len zu den eben­falls von Austal (für die aus­tralis­che Marine) gebaut­en Wach­booten der ARMI­DALE-Klasse, sind mit 57,8m auch gle­ich groß. Wie diese, sind auch die CAPE mit Diesel­mo­toren aus­gerüstet, die ihnen eine Höch­st­geschwindigkeit von 25 Kn geben. Auch sie tra­gen in Davits am Heck zwei Bei­boote (RHIB), die bei Bedarf – z.B. zur Unter­suchung gestoppter Schiffe durch ein Board­ing Team – schnell aus­ge­set­zt und ein­genom­men wer­den können. 

Einige Unter­schiede gibt es aber in Bewaffnung und Aus­rüs­tung. Während die ARMIDALE auf dem Vorschiff jew­eils eine 25-mm Kanone tra­gen, wer­den die neuen CBPS-Boote sich mit schw­eren Maschi­nengewehren beg­nü­gen. Auf ihrem Vorschiff find­et sich dafür eine Feuer­löschkanone, mit der vor allem auch der Ein­satzrolle „Search & Res­cue“ Rech­nung getra­gen wird. 

Die Neubaut­en sollen beim CBPS acht kleinere Boote der BAY-Klasse erset­zen. Diese eben­falls von Austal gebaut­en Boote sind zwar erst wenig mehr als zehn Jahre alt, aber ihre Ablö­sung kommt für Experten den­noch nicht über­raschend. Die aus Alu­mini­um gefer­tigten 36‑m Booten waren von vorn­here­in nur für eine Lebens­dauer von zehn Jahren aus­gelegt; diese haben sie inzwis­chen über­schrit­ten, und ständi­ger Ein­satz hat deut­liche Spuren hin­ter­lassen. Alle BAY kämpfen mit Riss­bil­dung; Wartung und Instand­set­zung wer­den immer aufwändiger. 

Vor allem aber sind sie für die derzeit­ige „Hauptbeschäf­ti­gung“ des CBPS – Überwachung des Küsten­vor­feldes vor Nord- und Nord­wes­t­aus­tralien bis hin zum südlich Java (Indone­sien) liegen­den Christ­mas Island zur Unterbindung ille­galer Ein­wan­derung — nur bed­ingt geeignet. Die meis­ten dieser Ein­sätze find­en auf Hoher See weit vor den aus­tralis­chen Küsten statt, aber mit lan­gen Seefahrten und Patrouillen auf offen­er See sind die BAY deut­lich über­fordert. Schon seit Jahren muss hier die Marine mit ihren Wach­booten der ARMI­DALE-Klasse unter­stützen. Von der Ein­führung der CAPE-Boote ver­spricht sie sich denn auch eine deut­liche Ent­las­tung. Wie die ARMIDALE, sind auch die CAPE sehr gut für mehrtägige Seefahrten geeignet, haben bei ökonomis­ch­er Fahrt­stufe (12 Kn) eine oper­a­tive Reich­weite von 4.000 sm. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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