Türkei — Die türkische Marine

U‑Boote
Natür­lich gehört schon zur Nachkriegs­ma­rine auch wieder eine U‑Boot-Kom­po­nente. Erneut über­lassen die USA gebrauchte U‑Boote. Vier BALAO erset­zen 1948 ältere türkische Boote, und bis 1982 fol­gen noch ins­ge­samt 17 weit­ere Boote GUPPY und TANG. Auch hier wächst aber der Wun­sch, eige­nen Werften auch auf diesem Spezial­ge­bi­et des Kriegss­chiff­baus Exper­tise zu geben. Wieder find­en sich Part­ner in Deutsch­land. Schon in den frühen 70er Jahren wird man sich einig, U‑Boote nach deutschem Design gemein­sam auf deutschen und türkischen Werften zu bauen. Den Anfang machen sechs Boote vom Typ 209/1400, die als ATI­LAY-Klasse zwis­chen 1976 und 1990 in Dienst gestellt wer­den. Es fol­gen in den 90er Jahren vier Neubaut­en der PRE­VEZE-Klasse (Typ 209‑1400), die mit HDW-Unter­stützung sämtlich in Göl­cük gebaut wer­den. 1998 wird beschlossen, sie durch ein zweites Los von noch ein­mal vier, leicht mod­i­fizierten U‑Booten (209–1400mod, GÜR-Klasse) zu ergänzen. 
Marineforum - U-Boot ATILAY im Bosporus (Foto: türk. Marine)
U‑Boot ATILAY im Bosporus
Bildquelle: türk. Marine

Noch bevor deren let­ztes Boot 2007 in Dienst gestellt wird, richtet sich der Blick weit­er in die Zukun­ft. Ende 2006 wer­den Pläne zur Beschaf­fung von bis zu sechs mod­er­nen U‑Booten (Gesam­tum­fang 2,5 Mrd. Euro) mit außen­luftun­ab­hängigem Antrieb (AIP) bekan­nt. Mehrere Her­steller leg­en Ange­bote vor, aber erneut entschei­det man sich für die Fort­set­zung der bewährten deutsch-türkischen Zusam­me­nar­beit. Im Juli 2008 wird HDW (im Kon­sor­tium mit einem britis­chen Sub­un­ternehmer) zum bevorzugten Anbi­eter erk­lärt. Ver­trags­de­tails sind noch auszuhan­deln, aber alle sechs Boote vom Typ 214 mit AIP auf Brennstof­fzel­len­ba­sis wer­den wohl in der Türkei gebaut. Das erste U‑Boot soll 2015 an die Türkische Marine übergeben wer­den. Der türkische Vertei­di­gungsmin­is­ter erk­lärt vor der Presse, nun wür­den nationale Werften auch zum völ­lig eigen­ständi­gen Bau solch­er mod­ern­ster nicht-nuk­lear­er U‑Boote befähigt. Als sich­er gilt allerd­ings, dass die Lizen­zen für Brennstof­fzel­lenantrieb und weit­ere zen­trale Ele­mente fest in deutsch­er Hand bleiben werden. 

Team GlobDef

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