Maritime Sicherheit
»Developing a European Interagency Strategy for Maritime Security Operations – MSO Strategy« (2007) Die MSO Strategie ist die nach NUCAT zweite CHENS-Studie, die sich mit Maritimer Sicherheit beschäftigt. Die MSO Strategie zeigt auf, dass in den europäischen Seegebieten und auf den Weltmeeren allgemein ein ernsthaftes Sicherheitsproblem (Schmuggel, illegale Migration, Terrorismus, Raubfischerei, Umweltverschmutzung …) besteht. Sie stellt weiter fest, dass weder in einzelnen europäischen Ländern noch im europäischen Rahmen ein schlüssiger Gesamtansatz zum abgestimmten Einsatz verschiedener ziviler und militärischer Behörden (Polizei, Geheimdienste, Küstenwachen, Zoll, Marinen, Verkehrsleitung …) vorliegt. Die Erarbeitung einer umfassenden europäischen Gesamtstrategie scheint dringend geboten. Als Entwicklungslinien zu einer solchen Gesamtstrategie werden dezidierte Anstrengungen in den Bereichen der multinationalen und ressortübergreifenden politischen Zusammenarbeit einschließlich rechtlicher Fragen, des maritimen Informationsaustausches, der Verfügbarkeit von Einsatzmitteln und ihre Einsatzformen sowie der Einbindung des Seewirtschafts- und Seehandelssektors angeregt. Maritime Sicherheit muss auf bereits bestehende nationale oder multinationale Initiativen aufbauen.
Im Sinne ihrer Strategie haben die CHENS auch das Grünbuch zur Meerespolitik der Europäischen Kommission kommentiert. Dieses Grünbuch wurde 2006 mit dem Ziel erarbeitet, alle für die Meere relevanten Politikfelder zu koordinieren. Die Konferenz zum Grünbuch Meerespolitik hat Anfang Mai 2007 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft in Bremen auch die Aspekte der Sicherheitspolitik integriert.
Grünbuch Meerespolitik Das Grünbuch »Die künftige Meerespolitik der EU: Eine europäische Vision für Ozeane und Meere« wurde im Juni 2006 von der Europäischen Kommission herausgegeben. Als Grünbuch ist es eine Diskussionsgrundlage, die bis Juni 2007 kommentiert werden konnte. Die Kommentare werden bei der weiteren Entwicklung der Meerespolitik der EU berücksichtigt und fließen in einen Aktionsplan ein, der im Oktober 2007 herausgegeben werden soll.
Eine Übersicht über bisherige Beiträge wurde auf der Konferenz zur Meerespolitik in Bremen Anfang Mai entwickelt. (Siehe auch MarineForum 10–2006)