Abschließendes Resümee
Die Einsatzbelastungen unseres Personals und die Einsatzauslastungen unseres Materials sind erheblich. Ich glaube, das ist deutlich geworden. Es muss uns in Zukunft darum gehen, die Marine, beispielsweise durch bessere Personaleinsatz- und Materialnutzungskonzepte noch konsequenter auf den Einsatz auszurichten. Und damit müssen wir auch einen Beitrag leisten, um zukünftig attraktiv zu werden und zu bleiben. Bundeswehrweit sind die finanzplanerischen Mittel für Investitionen zur Stärkung des Betriebs verringert worden. Die Marine kann dennoch mit Blick auf die planungsnahen Jahre immerhin einen Anstieg der Investmittel verzeichnen.
Die wesentlichen strukturbestimmenden Großvorhaben der Marine sind im Bundeswehrplan 2008 aufgenommen. Kritisch bleibt die Planungssituation bei Investitionen im Bereich des Grundbetriebes für den Erhalt unserer Fähigkeiten. Das sind eben viele Klein- und Kleinstvorhaben, die so nicht sichtbar sind, die wir aber brauchen, um unsere Einheiten lebens- und einsatzfähig halten zu können.
In der Materialerhaltung sind die Untersuchungen zur Kostenbegrenzung weit fortgeschritten. Wir erwarten hier zukünftig deutliche Einsparungen und damit natürlich auch positive Rückwirkungen auf zukünftige Investitionen.
Konzeptionell sehe ich die Marine mit unseren zwei Elementen, expeditionary navy einerseits und Schutz andererseits gut aufgestellt. Mit den Grundvorstellungen Basis See verfügen wir über ein attraktives Konzept, um alle unsere maritimen Fähigkeiten zur Nutzung in streitkräftegemeinsame Operationen einzubringen und weiter zu entwickeln. Bis zum Jahresende werden wir die Konzeptionellen Grundvorstellungen Basis See streitkräftegemeinsam fortentwickeln und dem Generalinspekteur zur Unterschrift vorlegen. Aus dem Konzept lassen sich zukünftig neue und auch streitkräftegemeinsam hoch priorisierte Projekte und Fähigkeiten ableiten. Auf die gesicherte militärische Seeverlegefähigkeit bin ich kurz eingegangen.
In der Schutzaufgabe unterstützen wir eine Reihe von internationalen Initiativen, multinational in den Bündnissen, in NATO und EU. Aber auch die Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden entwickelt sich mittlerweile positiv. Gleichwohl ist es noch ein weiter Weg, um die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Marine ihre Fähigkeiten zum Schutz Deutschlands und seiner Bürger und dem Schutz der Verbündeten und der Seeverbindungswege vollwertig wahrnehmen kann. Hierzu bedarf es gerade in der Öffentlichkeit und im politischen Raum der stetigen Bewusstmachung des Zusammenhangs zwischen stabilen und sicheren Seeverbindungswegen mit der Sicherheit und wirtschaftlichen Prosperität für unser Heimatland. Für diese anspruchsvolle Aufgabe braucht die Marine Verbündete, wie die MOV oder das DMI. Wir müssen gemeinsam auch gegenüber der maritimen Wirtschaft Überzeugungsarbeit leisten, dies als ihr ureigenstes Interesse zu begreifen.