Deutschland — Internationale Initiativen im Bereich maritimer Sicherheit und die Rolle der Marine

Wie sieht die Lösung für Deutsch­land und die Deutsche Marine aus?
Zunächst kommt es für Deutsch­land sich­er darauf an, die wesentlichen beste­hen­den Ini­tia­tiv­en zu begleit­en und wenn immer möglich mitzugestal­ten. Dann liegt es sich­er im deutschen Inter­esse, darauf zu acht­en, dass NATOund EU-Sys­teme kom­pat­i­bel bleiben, um eine Duplizierung zu ver­mei­den. Um mit schnellen Schrit­ten voranzukom­men, ist es sich­er der beste Weg, sich wie am VRMTC an regionalen Sub­sys­te­men zu beteili­gen. Dazu soll­ten mit den Skan­di­naviern Ver­hand­lun­gen aufgenom­men wer­den. Dann gilt es zu prüfen, wie kom­merzielle Sys­teme (AIS etc.), deren Dat­en nicht ver­i­fiziert sind, sin­nvoll einge­bun­den wer­den kön­nen. Auf­gabe der Marine wird es vor dem Hin­ter­grund möglich­er äußer­er Bedro­hun­gen auch sein, eigene Intel-Dat­en mit dem aus offe­nen Quellen gewon­nen Lage­bild zu korrelieren.

Nur die Marine ver­fügt bere­its über ein funk­tion­ieren­des Net­zw­erk, das es zu nutzen gilt. In enger Zusam­me­nar­beit mit dem MSZ soll­ten diesem Lagezen­trum, das über keine ver­gle­ich­baren Infor­ma­tio­nen ver­fügt, dann alle Dat­en zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, die von den dort repräsen­tierten Behör­den zur Wahrnehmung ihrer Auf­gaben benötigt werden.

Um auch weit­er weltweit hand­lungs­fähig zu bleiben, muss die Marine nach Möglichkeit durch eine Ergänzung des Grundge­set­zes in die Lage ver­set­zt wer­den, Bedro­hun­gen da zu bekämpfen, wo sie entste­hen. Damit meine ich, Pira­terie, die Pro­lif­er­a­tion von Massen­ver­nich­tungswaf­fen und ver­gle­ich­bare neue Bedro­hun­gen, deren Bekämp­fung unstre­it­ig im Ein­klang mit gel­ten­dem Völk­er­recht ste­ht, sollte wohl mit einem Par­la­mentsvor­be­halt für die Marine auf hoher See möglich sein. Keine andere Bun­des­be­hörde ver­fügt über die entsprechen­den Kräfte und Mittel.

Ver­ste­hen sie mich nicht falsch: Die Marine ist mit den laufend­en Aus­land­sein­sätzen mehr als aus­ge­lastet und sucht keine neuen Aufträge. Aber dort, wo Mari­neein­heit­en ohne­hin im Ein­satz sind, etwa am Horn von Afri­ka oder in der Karibik, dür­fen wir uns von den inter­na­tionalen Ini­tia­tiv­en zur Bekämp­fung von Pira­terie, WMD, Dro­gen­schmuggel etc. nicht verabschieden. 

Team GlobDef

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